Icke und die Südsee (05.-09.11.21)

Endlich soll es wieder losgehen, ICKE und ich, ab in die Südsee... die dänische, für mehr reicht die Zeit nicht. Am Sonntag geht´s ab Massholm erstmal unter Motor Richtung Ostsee. Der Wind kommt gegenan aus Osten. Dass das schon mehrere Tage so ist, merke ich spätestens in Schleimünde. ICKE hüpft in der Mündung auf und ab, eine leicht chaotische Welle hat sich aufgebaut. Und weil das noch nicht reicht, zeigen zwei große Motoryachten was man mit „Hebel auf den Tisch“ bewegen kann: Das eigene Boot und die ICKE. Wellen also auch von der Seite. Achterbahn auf See.

Auf der Ostsee ist es immer noch schaukelig. Aber Kurs nord hoch am Wind ermöglicht fluffiges Segeln über die Wellen im angenehmen Winkel. Wind gibt es reichlich; ab der Schlei bis zum heutigen Ziel auf Lyø segeln wir gerefft und sind doch schnell genug.

Von Lyø geht´s weiter nach Norden, Destination Faldsled. Der Wind schläft unterwegs ein. So können wir die Helnaes-Bucht nur mit Motor erobern. Die Bucht ist im Törnführer als flach und teilweise schwierig anzusteuern beschrieben. Die Suche nach der Betonnung verspricht also Spannung, doch so schlimm wie beschrieben ist es nicht. Wer mag, kann in der Bucht ankern, es gibt schöne geschützte Plätze. Ich steuere trotzdem den Hafen an.

Am folgenden Tag geht es weiter nördlich nach Assens und weil der Wind dreht schon am nächsten Morgen wieder retour nach Lyø. Überraschung: Obwohl es mitten in der Woche ist, gibt es kaum noch Liegeplätze. Die ICKE quetscht sich gerade noch in eine Ecke. Zum Festmachen spielt ein Posaunenchor – vermutlich aber nicht für mich. Der Chor fährt auf einem der Traditionssegler mit, der hier Halt auf dem Weg zur Kieler Woche machen.

Den Rückweg zur Schlei trete ich über den Als-Sund an. Auch hier lässt mich der Wind im Stich. Die See ist so glatt, dass man schwimmen gehen könnte. Nur Massen von Feuerquallen halten mich davon ab. Die Fahrrinne zur Dyvig-Bucht ist gerade mal 25 m breit, doch sie ist so gut mit Spieren bezeichnet, dass nix schief gehen kann. Im geschützten Hafen macht sich sofort Stille breit. 

Sonderborg, am nächsten Tag, ist da ein quirliger Gegenpol, die Motorfahrt dahin durch den Als-Sund eine entspannende Angelegenheit. Im Hafen Sonderborg finde ich problemlos einen Liegeplatz, es ist noch früh am Wochenende. Zum Abschluss gibt es Hot Dogs satt und Softeis. So soll Dänemark sein… 

Für die Rückfahrt nach Massholm weht es endlich wieder ordentlich. Fünf Stunden hoch am Wind, etwas motoren, festmachen und alles ist gut. Hat wieder Spaß gemacht – ich kann´s zum Nachahmen nur empfehlen.