Wenn der Südwind von Westen weht...

...und das neun Tage lang kräftig, dann bleiben die Ruderboote an Land, Segler und Seglerinnen bewegen mit unterschiedlichen Durchhaltevermögen Laser und die „Mücke“ über das Steinhuder Meer, SUP-Neulinge und Ungeübte bleiben lieber zwischen den Segelstegen, während die Könner mit Foils unterm Board mit ihren Schirmen übers Wasser fliegen. 

 

Jürgen hatte vom 21. bis 29. Juni wieder eingeladen nach Mardorf auf das Gelände des Landes-Kanu-Verbandes. Ein Sommerlager für die Segel-, Ruder- und SUP-Sparte, mit der Chance, den eigenen Sport zu betreiben, aber auch etwas anderes kennenzulernen, z.B. das Sportgerät einer anderen Sparte.

 

Segler und Seglerinnen konnten unterstützt durch freundliche Anleitung mit ungewohnten Bootstypen umgehen, erste oder seltene Versuche auf dem Laser machen oder mit der „Mücke“ üben, mit einer Varianta umzugehen. Die Resonanz war gut, anders als im letzten Jahr musste Jürgen an keinem Tag allein frühstücken. Geert war im Wohnmobil die ganze Zeit vor Ort, andere kamen und gingen mit einigen Übernachtungen in den Gästezimmern oder im eigenen Fahrzeug, zahlreiche Tagesgäste schauten mal vorbei. Tobi und Marco führten ihre Wingfoiling-Künste vor, erfahrene Segler genossen den passenden Wind für’s Laser-Segeln. Wer an Rudern in den beiden Einern PodsBlitz oder Hippo gedacht hatte, musste umdisponieren, weil es einfach immer zu windig war. Mitsegeln auf der „Mücke“ war als Alternative im Angebot. Es gab sogar die Chance für einen Ruderer, an den Bug zu krabbeln und die Fockleine umzufädeln:  „Führe sie außen an den Wanten lang!“ – „Wo? Welche Wand????“ Schwimmen oder zwischen den Segelstegen auf ein SUP-Board steigen waren weitere Möglichkeiten. Marco bot Einsteigeversuche in sein K1 – ist nicht der Karakorum-Berg, aber als Kajak genauso herausfordernd. Ganz schnell liegt man im Wasser. Jürgen sollen aber eine ganze Reihe von Paddelschlägen gelungen sein.

 

Drei Laser jagten über das Meer, bis bei der Gonzalez der Mast umknickte (Ermüdungsbruch) und das Boot von einem Regatta-Begleitboot Richtung Heimat geschleppt wurde. Am Montag allerdings blieben selbst die Laser an Land. Einer steckte die Nase in den Wind und kehrte sofort wieder um: war eher Sturm. Die Zeit verging mit ausgiebigen spät startenden Frühstücken (Frühaufsteher können ja Brötchen aus Downtown Mardorf holen, schon mal Kaffee kochen und sich ein bisschen ans Wasser setzen), Planungen, Vorbereitungen, Boote rüsten und gelegentlichem gemeinsamen Kochen statt Restaurantbesuch ohnehin wie im Fluge.

 

Am letzten Abend nach Einbruch der Nacht saß eine Abschiedsrunde draußen vor dem Kiosk direkt am Kanugelände: Südwindstimmung mit Cocktails, Sportlerschorlen (die mit dem Bügelverschluss) und Iced Tea (die Variante aus New York) – Glücksgefühle nach einer wunderbaren Woche. Dank an Jürgen und alle, die mit dem Ziehen der Hänger und sonstiger Unterstützung dieses Sommerlager möglich gemacht haben! Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr, 6. Bis 14. Juni 2026 ist in der Überlegung.

 

 

Und wieso weht der Südwind aus Westen? Tja – da könnte man ein paar Erklärungen konstruieren. Aber lassen wir es dabei: nach einem erfüllten Tag in der sportlichen Sommerfrische fühlt es sich eben so an.

                                            DDT