Misburger Stichkanal, die Zweite

Eine Algenblüte auf dem See führte dazu, dass die zweite Vereinsmeisterschaft 2017 der SUP-Crew verschoben werden musste. Schade, aber das braune Wasser hätte jede Risikobereitschaft beim Rennen alles zu geben und zur Not auch ins Wasser zu fallen deutlich gebremst.

 

Als Alternativprogramm und motiviert von der Okertour am letzten Wochenende machte sich eine kleine Gruppe der SUP-Crew auf zu einer Tour auf dem Misburger Stichkanal. Die Strecke war zu Teilen schon aus dem letzten Jahr bekannt, außerdem war die Tour die Misburger Ausweich-SUP-Strecke, als es noch keine SUP-Crew im WSV gab und die Seeaufsicht SUP-Bretter ohne Segel noch nicht auf den See lassen wollte. So trafen wir auch ein weiteres SUP-Crew Mitglied an diesem Sonntag auf dem Stichkanal.


Die Tour besticht durch eine Mischung aus Natur und Industrieromantik (siehe Bericht von 2016), gleichzeitig birgt sie aber auch immer ein gewisses Risiko mit deutlich größeren Wasserfahrzeugen (Sportbooten des Misburger Yachthafens oder Kanalschiffen) in Kontakt zu bekommen. Der Mittelkanal konnte unproblematisch überquert werden und so ging es durch den Stichkanal zum stillgelegten Hafenbecken. Vorbei an einem großen Kanalschiff, dass dort gerade tankte, paddelten wir entspannt zum geplanten Wendepunkt. Eine Wasserschildkröte sonnte sich auf einem Ast und wir waren sehr zufrieden mit unserem Sonntagsausflug. Wieder auf dem Rückweg mussten wir erneut am großen Kanalschiff vorbei. Ungefähr zwei Meter hatten wir Platz, um an diesem Schiff vorbei zu paddeln. Gerade parallel zum Schiff ging alles sehr schnell: die Seitenruder des Schiffes wurden angeschmissen, obwohl die Bootsmannschaft uns gesehen hatte - warum erklärte sich uns nicht. Es entstand ein heftiger Strudel und an Stehen war nicht mehr zu denken. Im Knien versuchten wir uns durch den Strudel zu kämpfen, wurden in die Böschung gedrückt und landeten teilweise sogar im Wasser. Erst im zweiten Anlauf und mit Abschalten der Maschine gelang es der ganzen Gruppe am Schiff vorbei zu kommen. Einen wirkliche Alternative zu diesem Rückweg hätte es nicht gegeben, was bedeutete, dass wir an dem Schiff vorbei mussten. Mit einem anfänglichen Schrecken und großer Erleichterung, dass dieses Abenteuer ohne größere Schäden überstanden wurde, paddelten wir zurück zur Einstiegsstelle am Mittellandkanal... Genug Abenteuer für einen Tag - bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen (vielen Dank dafür!) in Misburg erholten wir uns endgültig von unserem Rafting-Erlebnis!