Freitagmittag war Startschuss für die Abfahrt. Leider musste sich Britta kurzfristig krankheitsbedingt abmelden, was die ganze Planung bezüglich der Autos komplett über den Haufen warf, da wir nun, dank Annika mit Ihrem Bus alle übrig gebliebenen 5 Paddler in einem Auto fahren konnten. Ihr Mann wurde davon auch in Kenntnis gesetzt, dass er nun mal kein Auto am Wochenende zur Verfügung hat. Er akzeptierte. Was blieb ihm auch anderes übrig?

 

Nachdem alle eingesammelt waren, kamen wir gegen 19 Uhr in unserem Hotel direkt am Kellersee an. Das Hotel machte einem Herrschaftlichen Eindruck.  Von Ihnen etwas gealtert aber für unsere Zwecke durch aus genügend. Es gab einen exklusiven Hoteleinstieg in den Kellersee. Dies sollte aber erst am nächsten Tag folgen.

 

Wir machten uns auf den Weg in die Innenstadt von Eutin und konnten dabei feststellen, dass die Schwentine dort wirklich kein Wasser hat. – 

Also das paddeln von einen See in den anderen war da schon einmal ad acta gelegt. Wir fanden ein kleines italienisches Restaurant, das gut besucht war. Die Pizza und Pasta war lecker, allerdings  leerte sich das Lokal gefühlt schlagartig nachdem wir dort waren. Den Grund konnten wir nur erahnen, da es scheinbar nicht zum Restaurantkonzept gehört mehrere Getränke pro Person zu verkaufen, auch wenn das Essen gegessen war. Man fragte uns einfach nicht und da keine andere Kneipe zu finden war, zogen wir zurück zum Hotel. Nach einer kleinen Nachtwanderung in einem Wäldchen fanden wir uns zum Nacht-Trunk auf einen der Hotelzimmer ein und palaverten noch bis weit in die Nacht.

Frühstückszeit für den nächsten Tag war 9 Uhr ausgemacht. Man wollte ja nicht hetzen. Die männlichen Paddler schliefen daher auch bis 8 Uhr und stellten sich auf 9 Uhr Frühstück ein. Bis um 8:30 Uhr eine Nachricht kam „Wir sind schon unten und trinken Kaffee“. Soviel zur Absprache, das ging ja gut los mit den Mädels.

 

Da das Wetter noch nicht so richtig nach unserem Gusto (Bewölkt und kalt) war, entschlossen wir eine kleine Sightseeing Tour durch Eutin zu machen. Wir enterten einen Buchladen, schauten uns die Kirche von innen an und schlenderten über den Wochenmarkt. Ja so richtig aufs Wasser wollte noch keiner. Aber man will ja auch ein wenig Kultur haben.

Gegen frühen Nachmittag kam die Sonne raus und wir machten uns nun, unter den erstaunten Blicken älterer Hotelgäste, bereit aufs Wasser zu gehen.

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Der Wind war mit 4-5 in Böen bis 6 Bft angesagt. Ja es windete ein wenig, aber nicht so schlimm, das wird schon. Wir paddelten aus der Bucht am Kellersee und wollten rechts herum den See umrunden. Wir kamen nicht wirklich weit. Anfänglich machte es noch Spaß mit dem Wind und den kleinen Wellen zu surfen, aber je weiter wir kamen umso höher wurden die Wellen und es wurde schwieriger zu paddeln. Als dann alle kniend auf den Boards waren, beschlossen wir umzudrehen. Wir kämpften uns auf Knien gegen die immerhin 20 - 30 cm hohen Wellen (AUF EINEM SEE !!!) und Gegenwind zurück in eine geschützte Bucht namens Prinzenholz. Im Prinzenholz gab es angenehm glattes Wasser und durch die hohen Bäume wurde der Wind gut abgeschirmt. Dort rasteten wir auf dem Wasser und hielten unsere Boards untereinander fest und ließen uns treiben. 

 

Lediglich Andre war ein wenig unausgelastet und paddelt das ganze Bündel immer wieder in die Seemitte, damit wir nicht anlandeten. Das durfte man nämlich nicht. Dies reichte aber als Beschäftigung nicht aus und so fing Andre an zu gründeln. Er fand eine Muschel und ein Seerosenblatt, das anschließend als Deko auf Annettes Board verweilte. Das Ausflugsschiff des Kellersees kam auch in die Bucht und wir konnten den älteren Passagieren zu winken, die mit Erstaunen einen bunten Haufen auf komischen Gummibooten sahen. Dabei schallte eine noch merkwürdige Melodei Ihnen entgegen: „HIER IST ALLES SUPer….“ (Bekannt u.a. aus dem LEGO Movie) Was vom bunten Haufen mit guter Laune und kleinen Tanzeinlagen begleitet wurde. Das Boot drehte dann schnell ab, aber es kamen auch keine Männer in weißen Kitteln. Also alles gut.

 

Nachdem wir uns ordentlich ausgeruht hatten, versuchten wir noch ein wenig weiter an dem windgeschützten Ufer zu paddeln. Wir kamen aber nur bis zur nächsten Ecke, da uns dort wieder die geballte Kraft des Windes und der Wellen entgegenschlug. Wir wendeten und kämpften uns dann auf unseren Heimathafen des Hotels bei Gegenwind zurück. Glücklich ließen wir uns auf der hoteleigenen Wiese am See nieder und genossen die Sonne. Bis plötzlich Annika Lust auf Pflaumenkuchen bekam. Sie fuhr kurzerhand mit dem Auto los und kam mit frischem Kaffee und Pflaumenkuchen zurück. Dies genossen wir unter den neidischen Blicken unseres älteren Fanclubs, da das Hotel und die nähere Umgebung kein Kaffee und Kuchen anbot. Tja man muss auch einmal lassen können, sagten wir uns und aßen den Kuchen. – Foto 5 -

Nachdem wieder alle Boards im Auto verstaut und wir geduscht waren machten wir uns erneut nach Eutin Downtown auf. Diesmal wollten wir griechischen Köstlichkeiten frönen. Da es auf gefühlt der Hauptstraße drei Griechen gab, machten wir es uns einfach und gingen zum ersten der uns auf den Weg begegnete. Auch diesen Abend ließen wir dank der nicht offiziellen Sperrstunde in Eutin, auf dem Hotelzimmer mit Wein ausklingen. Muss wohl am Altersdurchschnitt der Gäste in Eutin liegen, dass nach 19 Uhr alles schließt.

 

Am Sonntag hatten wir gleich darauf verzichtet eine Uhrzeit fürs Frühstück festzumachen. Hält sich ja eh keiner, bis auf die Männer, daran. Von daher versammelten wir uns alle so gegen 8:30 Uhr und frühstückten ausgiebig. Heike bekam sogar auf Nachfrage vom Hotelchef persönlich und wie er es nannte „Hasenfutter“ gereicht.

 

Wir checkten aus und fuhren ca. 5 Minuten zum entfernten großen Eutiner See. Geparkt wurde direkt am Eutiner Schwimmbad. Dort gibt es einen offiziellen Einstieg, den Andre auch schon einmal ein paar Wochen zuvor genutzt hatte. Stolz zeigte er den anderen den Einstieg und trat prompt in eine Vertiefung im See und war bis zur Hüfte im Wasser. Der Rest ging dann über den nicht offiziellen Bootsanleger ins Wasser. 

 

Auch heute war es wieder windig und wir versuchten erst gegen den Wind den See zu um paddeln. Nach nicht allzu langer Zeit entschlossen wir uns den See zu Überquerten und paddelten dann im windgeschützten Ostufer den See hinauf und auch wieder zurück. Vom Wasser aus konnte man das Eutiner Schloss und deren Gärten sehen. Nach ca. 8 km und 2 Stunden paddeln waren wir zurück.

 

Als krönenden Abschluss des Wochenendes fuhren wir noch nach Grömitz an die Ostsee und gönnten uns leckere Fischbrötchen und Eis direkt auf der Promenade. Die Sonne schien und alles war gut und wir hatten zwar nicht die Kilometer gepaddelt, die wir uns vorgenommen hatten, aber darum geht es ja nicht immer. 

 

Dank diverser Staus kamen wir alle spät aber glücklich und zufrieden zu Hause an.