Das Treffen der Vereine ist eine traditionsreiche, jährliche Veranstaltung des Wassersportvereins (WSV) Altwarmbüchen e. V., die von der Rudersparte des Vereins organisiert wird. Dabei laden die Mitglieder befreundete Vereine aus Hannover und Umgebung zu einem Tag voller Austausch und Gemeinschaft an den idyllischen Altwarmbüchener See ein.
Von jung bis alt kommen Wassersportler zusammen, um gemeinsam zu rudern, zu grillen und den Abend bei ausgelassener Stimmung zu feiern. Die Veranstaltung hat ihren Ursprung in den achtziger Jahren, als die „Altherren“ der Vereine die Idee ins Leben riefen, sich einmal im Jahr an einem Sonntag zu treffen. Damals standen das Besprechen der Rudersaison, der Austausch von Geschichten und das Teilen von Erfolgen und Anekdoten im Vordergrund.
Heute hat sich das Treffen der Vereine zu einem festen Bestandteil des Veranstaltungskalenders des WSV entwickelt. Es bleibt ein Anlass, um Traditionen zu wahren, Freundschaften zu pflegen und die Freude am Rudersport zu feiern. Wir blicken schon jetzt mit Vorfreude auf das kommende Jahr 2025, eine spannende Saison und den gemeinsamen Abschluss am Altwarmbüchener See!
Am Samstag, den 16. November, war es wieder so weit: Die Vereinsmeisterschaft des Wassersportvereins Altwarmbüchen e.V. stand auf dem Programm – das große Finale eines jeden Ruderjahres. Im November, wenn das Wetter uns nicht unbedingt mit Sonnenschein, aber dafür mit Ruderromantik pur verwöhnt, fanden sich über 20 Sportlerinnen und Sportler zusammen, von denen 13 dann das berühmt-berüchtigte „Moor-Dreieck“ umrundeten.
Das Moor-Dreieck: Die ultimative Herausforderung
500 Meter purer Nervenkitzel, zwei Bojen an der Steuerbordseite und ein packender Sprint ins Ziel – das ist das Moor-Dreieck. Hier werden keine Kompromisse gemacht, hier wird Geschichte geschrieben (oder zumindest Seemannsgarn gesponnen). Der Tag begann wie immer mit einer Prise Chaos: Beim Auswürfeln der Teams sorgten die Würfel für spannende und vor allem bunte Mannschaftszusammenstellungen. Erst in diesem Frühjahr rudern gelernt oder viele Jahre Ruder-Routine, Jugend oder Masters, hier war wirklich alles dabei.
Um 11:00 Uhr fiel der Startschuss, und die drei Teams – Kaffee Express, Hopp oder Top und Die Unsinkbaren – lieferten sich packende Rennen. In den Booten: die jüngsten Teilnehmer Jahrgang 2009, aber auch unsere „Grande Dame“ Baujahr 1959, die mit ihrer Erfahrung glänzte.
Am Ende vorn: Team Kaffee Express
Nach drei Rennen war die Entscheidung gefallen. Aline, Josi, Heike, Odo und Jürgen aus dem Team „Kaffee Express“ bewiesen Nervenstärke und landeten durch eine geschickte Kombination aus schnellen Zeiten und Bonuspunkten (ja, das Durchschnittsalter spielt hier eine entscheidende Rolle) auf dem ersten Platz der Gesamtwertung. Wir sagen: Herzlichen Glückwunsch, ihr seid die Vereinsmeister 2024!
Aber auch die anderen Teams können stolz auf ihre Leistungen sein – immerhin zählt der Spaß am Rudern mindestens genauso wie der Sieg. Und Spaß gab es reichlich: Von knapp verpassten Bojen über energische Anfeuerungsrufe bis hin zu der einen oder anderen spontanen „Erfrischung“ (wir sagen nur: Novemberwasser) war alles dabei.
Abschied und Neuanfang: Die „Danzig“ legt ab
Nach der Vereinsmeisterschaft wurde es emotional: Unsere geliebte „Danzig“, ein treues Rennboot aus dem Jahr 1988, trat ihre letzte Reise an. Helge und Josi stiegen noch einmal in das Boot, in dem sie oft gerudert waren. Dann hatte Tristan aus der Juniorengruppe, der im September der „Danzig“ einen letzten Regattasieg verschafft hatte, die Ehre, die allerletzte Runde mit dem Boot zu fahren. Mit einem feierlichen Abschied wurden die Ausleger entfernt und das Boot offiziell außer Dienst gestellt.
Doch Abschied bedeutet auch Neuanfang: Schon im neuen Jahr wird ein brandneues Boot der Firma Filippi unsere Flotte verstärken. Wie der Neuzugang heißen wird, bleibt spannend – die Taufe im April wird das Geheimnis lüften.
Ein Blick nach vorn
Die Vereinsmeisterschaft 2024 war ein gebührender Abschluss eines erfolgreichen und ereignisreichen Ruderjahres. Wir danken allen, die teilgenommen, geholfen oder zugeschaut haben, für diesen großartigen Tag. Schon jetzt freuen wir uns auf das kommende Jahr, die Boots-Taufe und natürlich die Vereinsmeisterschaft 2025.
Bis dahin: In die Boote und auf ins nächste Abenteuer!
KML
Fahrtenleiter Arne freute sich über die im Gegensatz zu letztem Jahr gute Resonanz auf seinen Fahrtenaufruf: diesmal wollten 15 Ruderinnen und Ruderer aus dem WSV am letzten Tag vor der herbstlichen Zeitumstellung auf die Weser. So konnten in Hameln, noch bei dichtem grauen Frühdunst, drei Boote auf’s Wasser gehen: zwei Vierer, Fango unter der Obmann-Hut von Klaus und Moorhexe mit Jörn als designiertem Obmann (sobald er den Hänger zum Ziel gefahren hatte); außerdem der Zweier Beluga unter der Verantwortung von Kai. Und zur noch einmal besonderen Freude von Arne waren drei Ruderinnen dabei, die die Strecke zum ersten Mal fuhren, darunter Schnupperinnen von 2024 und 2023. Zur Belohnung hatte Arne warmes, sonniges Herbstwetter ab der Hamelner Schleuse bis zum Anlanden beim Bessel-Ruder-Club Minden bestellt, extra für Doro viele Reiher am Ufer aufgereiht und für alle auf der Rückfahrt noch ein Feuerwerk am Wegesrand organisiert, von der Autobahn aus in einiger Ferne gut sichtbar.
Zuvor hatte es gegeben: über 70 genussvolle Ruder-Kilometer fast ohne Begegnung mit Motorbooten; rasante Dauerspurts der Beluga, immer wenn Kai nicht am Steuer saß, sondern die extrabreiten Skulls durch’s Wasser zog, die sonst seinen Einer „Hermann“ vorwärtstreiben; eifriges Walnuss-Sammeln, Knacken und Kauen beim Zwischenstopp am Rintelner Kanu-Club; vermutlich ein Porträtfoto von Klaudi am Steuer des Begleitfahrzeugs (Zustellung per Polizei-Post); feierliche Übergabe einer bunten Tüte und einer Hamelenser Marzipanratte an Fahrtenleiter Arne durch Klaus; wie immer ein deftiges bayrisches Wirtshaus-Speiseangebot in der „Weserlust“, so reichhaltig, dass Dirk entgegen seiner Ankündigung keine zweite Haxe bestellen musste. Arne hat nach diesem schönen Fahrt-Tag angekündigt, dass er zunächst weiter Weserfahrten organisiert, aber dafür Azubis sucht, die dann anschließend Fahrtenleitungen (seine weitere Unterstützung ist versprochen) übernehmen. Bitte bei Arne melden!!!
Petra hatte viel Arbeit investiert in ihre erste Fahrtenleitung bei uns, alles geplant, bei der Schweriner Rudergesellschaft (SRG) Boote reserviert und Zimmer gebucht (die meisten mit Blick übers Wasser auf das Schweriner Schloss) – 11 WSV-Frauen wollten auf Schweriner Seen rudern. Die Bedrohung des Plans durch’s Wetter war klar: Wind kann die Seen dort unbefahrbar machen. Ausgerechnet für den 27.-29. September war dann starker Wind mit Böen bis 60km/h angesagt. Rudern am Freitag wurde gleich abgesagt. Die vier Frühstarterinnen Klaudi, Sonja, Erika und Doro am Steuer des Blauen Bus‘ machten am Nachmittag einen Stadtbummel. Als Carola, Petra, Dagmar, Nicole und Heike eintrafen, war von einer Designerboutique mit seehr teuren Pullovern die Rede.
Samstag und Sonntag war dann das Wetter netter als vorhergesagt. Unfreundlicher Akt nur: zweimal am Samstag zogen auf einmal schnell dicke schwarze Wolken auf, Regen pladderte, Wind tobte, türmte Wellen auf – ausgerechnet, als die Boote ein Stück über relativ offenes Wasser fahren mussten. Keine Chance, für Regenkleidung anzuhalten, bevor ruhiges Terrain in Ufernähe erreicht war. Dort angekommen grinste dann die Sonne höhnisch vom Himmel, aber trocknete die nassen Klamotten auch schnell.
Die wirkliche Gefahr waren Fahrradunfälle. Mittwochabend meldete sich Melanie mit angebrochenem Ellenbogen ab, Freitagmorgen Regina mit offenem Unterschenkelbruch. Also ruderten neun Frauen in zwei von der SRG geliehenen Vierern, der „Plau“ und der „Südwind“, in der ein Ruderplatz frei blieb. Die vor dem Start in Altwarmbüchen angebotene Unterstützung eines einzelnen Herrn, die Crew aufzufüllen, war dankend abgelehnt worden. Am Samstagmorgen misslang ein Versuch, die Zahl der Ruderinnen durch einen knackigen Sturz ganz ohne Fahrrad noch weiter zu reduzieren. Nach allseitiger Aufregung außer bei ihr selbst und Verbinden durch „Schwester Doro“ stieg Erika ins Boot. Wegen des also verspäteten Starts wurde aber das Tagesziel Schloss Wiligrad über Heide- und Ziegelsee und Langen Graben nicht ganz erreicht. Umkehr ein Stück vorher, damit wir um 18.00 Uhr in der Stadt essen konnten. Auf dem Spaziergang zum Lokal war sogar noch Zeit für ein Gruppenbild im Schlosspark und eine Runde durch den Schlossgarten. Rechtzeitig waren wir satt, um den Kulturteil zu genießen: Stadtrundgang mit dem Nachtwächter, optisch und inhaltlich interessant, aber leider eineinhalb Stunden lang bibbernd vor Kälte.
Die Rast auf der 25-km-Etappe am Samstag hatte es in sich gehabt: Anlegen am Strand eines Campingplatzes. Vor dem Toilettengebäude wurde die bunte Frauentruppe von einem Mann abgefangen, der seinen blauen Trainingsanzug wie eine Uniform trug, Platzverweis erteilte, mit Anzeige wegen Hausfriedensbruch drohte und den geplanten Gang zur Rezeption zwecks Bezahlens eines kleinen Obolus schlichtweg verbot. Ein Stoßtrupp unter Nicoles Führung machte sich dennoch auf zur Rezeption, wo man sich wortreich entschuldigte, der Mann war anscheinend bekannt. Ein bisschen Geld wurde dagelassen, Toilettenerlaubnis erteilt, Kuchen gab es auch zu kaufen. Versöhnt mit dem Ort fuhren wir wieder ab.
Am Sonntag waren dann 19 km laues Rudern angesagt bei schönem Wetter und viel Sonne. Der Innere Ziegelsee wurde umrundet, Umkehrpunkt war der Steg des Hotels Frankenhorst am nördlichen Ende des Äußeren Ziegelsees.
Ausgerechnet im Schweriner Schloss, frisch zum Weltkulturerbe erklärt, sollte ein paar Tage nach unserem Aufenthalt die zentrale Feier zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober stattfinden. Schon am Samstag waren Straßen gesperrt; zunächst unbemerkt von uns vermehrten sich gelbe Tonnen im Wasser rund um das Schloss. Von der Schlossumrundung durch zwei Brücken gegen den Uhrzeigersinn am Schluss der sonntäglichen Ausfahrt nahmen wir angesichts der Tonnen Abstand: lieber zurück zum Steg, Auch auf der anderen Seite der kleinen Bucht lagen nun Tonnen, und lag dann die „Plau“, als das Passagierschiff ankam, das dort immer wendet. An der Brücke ein Sperrschild nur für Motoren, zwischen Ufer und der letzten gelben Tonne Platz – also lasst uns durch die Brücke flüchten, bis der Dampfer weg ist. Oh je – die Steuerfrau sieht erst in letzter Sekunde den Holzpfahl vor der Brücke, die Mannschaft macht ein sehr diszipliniertes "Steuerbord lang“, vom vierten Ausleger wird der Pfahl mit ausgestreckter Hand ferngehalten, peinlich vor den Zuschauern auf der Brücke, aber erfolgreich. Im Becken dahinter rudert ein Einer hin und her, wir machen ein Foto von der anderen (wie wir nachher erfahren: heute wegen der Sicherheitsvorkehrungen für die Feierlichkeiten verbotenen) Seite des Schlosses, und dann kann der Countdown starten: Boote putzen, Küche aufräumen, Picknick auf der schönen Terrasse der SRG mit Kuchen, Kaffee, Sekt und den Pausenbroten – und Start Richtung Heimat.
Ungewöhnlich früh, schon am 22. September und nicht erst Anfang Oktober, luden die drei Celler Rudervereine dieses Jahr zur 64. Celler Ruderregatta. Gemeinsam im Gemeindebus ging es am Morgen aus Altwarmbüchen nach Celle – Odo und Teresa vom Trainerteam, die wettkampferfahrenen Laura, Josi, Tristan und Jakob; und die vier Neulinge Marc, Theo, Carl und Sophie, die zu ihrer zweiten Regatta unterwegs waren. Am Sattelplatz und an der Strecke sorgten einige Eltern und die ganze Ruderfamilie Schmidt für Anfeuerung und Gesellschaft.
Auf dem Hänger waren diesmal nicht nur zwei Doppelzweier und sechs Einer, sondern auch der Vierer „Papa Schlumpf“. Er ging im Rennen „Offene Klasse-Doppelvierer mit St. Mix“ an den Start. In ungewohnter spontan geänderter Besetzung, die verletzte Laura als Cox und Teresa mit Tristan, Jakob und Josi rudernd, geriet der Start der nicht eingespielten Crew etwas holperig. Für die anschließende Aufholjagd war die 500-m-Strecke leider ein paar Meter zu kurz. Um gut eine Sekunde hatte die gegnerische Renngemeinschaft aus Ostfriesland die Nase vorn. Das ergab Platz 2 in 1:33.70 Min. Spaß hatten die fünf wettkampferfahrenen „alten Hasen“, genauso wie die Kinder, die erst zum zweiten Mal die besondere Stimmung einer Regatta kennenlernten und Rennerfahrung sammeln konnten.
Tristan konnte sich auch über den Sieg in seinem Einerrennen knapp vor Jakob freuen, noch einmal errungen im Bootsveteranen „Danzig“, Baujahr 1985. Nach fast 40 Jahren unermüdlichem Einsatz ist das Boot jetzt sichtlich am Ende seiner Kräfte angekommen. Resultat des Rennens Junioren-Einer B: Tristan Kohn Platz 1, 1:39,88 Min., Jakob Süßmuth Platz 2, 1:40.71 Min.
Die übrigen Ergebnisse: Marc im Jungen-Einer 14 Jahre: Platz 2 in 2:16.67 Min., Carl und Theo im Jungen-Doppelzweier 11 Jahre und jünger: Platz 2 in 2:03.40 Min., Sophie im Mädchen-Einer 11 Jahre und jünger: Platz 2 in 2:45.02 Min., Tristan und Jakob im Junioren-Doppelzweier B: Platz 3 in 1:33.29 Min. Außerdem belegten Carl und Theo in ihren Einer-Rennen Jungen 11 Jahre und jünger jeweils Platz 2, Carl mit 1:50.86 Min., Theo mit 2:20.86 Min.
... mit einer reinen WSV-Mannschaft und Beteiligung an zwei Renngemeinschaften. Der „Moorexpress“ startete beim traditionellen Achterrennen, organisiert vom RV Linden, in der MM (Männer-Masters) E,F- Kategorie. Bei strahlendem Sonnenschein konnten auch technische Probleme (die Cox-Box wollte keinen Ton mehr von sich geben) das WSV-Boot nicht bremsen. Die Steuerfrau schrie die acht WSV-Mannen (mit Rudererfahrung zwischen zwei und 60 Jahren) auf dem letzten Viertel der knapp vier Kilometer langen Strecke sogar an dem vor ihnen gestarteten Boot vorbei. Der packende Zweikampf setzte die letzten Kräfte frei.
Im Gesamtergebnis, mit Korrekturfaktoren für Alter, Geschlecht, Bootsklasse, landeten alle drei Boote mit WSV-Beteiligung solide im Mittelfeld der 44 gestarteten Boote. Die „Moor alten Männer“ aus dem Moorexpress hatten dabei mit Platz 22 die Nase vorn (die DRC/WSV-Crew SM+MM B: Platz 24, die DRC/WSV/Angaria-Mannschaft MM D: Platz 33). In ihren Gruppen: „Moor alte Männer“, MM E,F: 3. Platz, Zeit 14:35,2 Minuten, „Cask Strenghts“, MM D: 3. Platz, 14:45:4 Minuten; „Peaty Tang“ SM+MM B: 2. Platz, 13:59,0 Minuten.
Unterwegs hatte es schon Anfeuerungsrufe der WSV-Fans gegeben (denen wir auch die Bilder verdanken). Am Steg des RV Linden wartete die Ruderwartin mit einem Tablett voll frisch gezapfter Biere auf die Ruderer des Moorexpress und ihre Steuerfrau. Dann war Party bei den freundlichen Gastgebern vom RV Linden. Was für ein schöner Renntag!
Die Hannover-Regatten am 7. und 8. September – Traditionsregatta der Schiller-Schule und Herbst-Verbandsregatta des Schülerruderverbands Niedersachen (SRVN) – dienten der WSV-Jugend diesmal vor allem dazu, die Neulinge aus dem Ruder-Schnupperkurs nun auch Regattaluft schnuppern zu lassen. Für Marc, Eva, Carolin, Alexander, Theo, Bosse, Carl und die beiden Jüngsten, Sophie und Anouk, ging es darum, zum ersten Mal in einem Rennen zu starten. Laura, Jakob und Tristan komplettierten das WSV-Team. Gestartet wurde über 300 oder 500 Meter, in Einer- bzw. Zweier-Rennen oder im Slalom.
Geriggert und aufgeladen wurde am Vortag bei strömendem Regen. Mit einem vollen Anhänger, beladen mit zwei Zweiern und acht Einern, ging es dann zum Maschsee. Bei für die Renntage perfektem Wetter konnten am Schluss alle auf eine gelungene Regatta mit vielen neuen Erfahrungen zurückblicken. Nicht nur Laura, Tristan und Jakob, sondern auch einige der Regattaneulinge starteten dabei gleich in mehreren Rennen. Hier eine Auswahl der Ergebnisse:
Tristan und Jakob gewannen ihr Zweier-Rennen Junioren B der SRVN-Regatta über 500 m in der Zeit von 1:40,60 Min.
An beiden Renntagen starteten Carolin und Eva im Mädchen-Doppelzweier 2010 und jünger über 500 m und Marc im Jungen-Einer 2910 und jünger über 300 m. Im Jungen-Einer 2012 und jünger in der Leistungsgruppe III der SRVN-Regatta fuhr ein ganzes WSV-Feld mit zwei Mitbewerbern um die Wette; Alexander, Bosse, Carl und Theo fuhren auf die Plätze 2 bis 5. Anouk und Sophie belegten bei den Mädchen Platz 2 und 3. Das Mädchen-Einer-Rennen 2014 und jünger über 300 m machten die beiden unter sich aus, diesmal Sophie vor Anouk.
Jakob und Tristan wurden im Junioren-Einer-Rennen B der Leistungsgruppe I über 500 m Zweiter bzw. Dritter, Laura bei den Schülerinnen Jahrgang 2006/2007 Leistungsgruppe II Dritte und im Juniorinnen-A-Einer Leistungsgruppe I Zweite mit einer Zeit von 2:05,01 Min.
Am 28. Juli 2024 durften dies- und letztjährige Schnupper-Rudererinnen und -Ruderer erstmals die vertrauten Ufer des Altwarmbüchener Sees verlassen und an einer von Jürgen – mit Rie-sendank vorweg: großartig! – organisierten Allertour teilnehmen.
Am Vorabend wurden „Beluga“, „Moorhexe“ und „Fango „abgeriggert“ - also von ihren Auslegern befreit - und auf dem Trailer verladen. Am Sonntagmorgen machte sich der Tross mit einigen Fahrzeugen (in denen angeblich noch eifrig Ruderbefehle gepaukt wurden) in Richtung Celle auf, wobei Uli das überlange Gespann mit der Bootsfracht umsichtig-gelassen, sicher und beeindruckend schnell zum Celler Hafen brachte; dort wurden die drei Boote wieder hergerichtet und unter Aufsicht von Dagmar und Jörn nacheinander zu Wasser gelassen, ein Vorgang, der sich doch etwas aufwändiger zeigte, als wir Anfänger es aus den zurückliegenden Monaten gewohnt waren. Der Trailer und einige Begleitfahrzeuge waren derweil zu unserem Zielort Jeversen geschafft worden; und als der damit befasste Truppenteil wieder im Hafen eingetroffen war, ging es bei verhaltener Sonne und gar nicht recht sommerlichen Temperaturen los:
Die nach Ruderkunst-, -kraft und -erfahrung zusammengestellten Mannschaften steuerten mit ein paar Manövern aus dem Hafen, vornweg die breitensportlich besetzten „Fango“ (Aline, Anja, Ellie, Heiko, Jürgen) und „Moorhexe“ (Christian, Dagmar, Heike, Jörn und Sylvia), dann die „Be-luga“ mit Aaron, Thorsten und Uli, die im Weiteren fortlaufend mit Wettkampftempo beeindruckten. Wer weiß: Wäre der vormalige Sportdirektor des Deutschen Ruderverbandes, Mario Woldt, noch rechtzeitig vor der Olympiade in Paris auf die drei gestoßen, hätte er sich womöglich im Amt gehalten. Sie rasten nachgerade über die Aller, und man mag zweifeln, ob sie dabei den Abwechslungsreichtum des Flusses hinreichend erfassen konnten.
Die Aller bietet noch mehr Unterhaltung als unser Heimatsee: Es ist Strömung spürbar, Camper pflegen Müßiggang, Angler üben sich in Geduld, am Ufer grasen Pferde und Kühe, Schwäne gleiten mit ihrem Nachwuchs dahin und allerlei Vögel steigen auf; insbesondere spähen dort recht viele Reiher nach der nächsten Mahlzeit; sogar eine Schildkröte gab es zu sehen. Vielfältig sind auch die Ruderhindernisse: Zwar fehlen Schwimmer und Schwimmerinnen (zumal prominente wie manchmal bei uns im See gesichtet), dafür sind Kanus, teilweise in Rudeln, unterwegs – das waren durchweg freundliche Begegnungen –, Wasserskifahrer ziehen enge Kurven und sorgen für Wellengang, und zuweilen staken auch Äste aus dem Wasser; die sind übrigens - wenngleich auch statisch - durchaus tückisch.
Kultureller Reichtum säumt den Unterlauf der Aller nicht. Gleichwohl: Wenn „der Dumont“ (Hoff-mann, Die Lüneburger Heide, S. 200) ihn als ein „Erholungsparadies“ preist, in dem man lediglich „Campingplätze, Wochenendhäuser … und Bootsanleger zu sehen“ bekomme, lässt sich dem nicht ganz folgen, denn die Aller bietet Schleusen, und die sind durchaus besonders: Als zu Be-ginn des 20. Jhd. die Erdölförderung im Celler Raum einsetzte, wurden in der Erwartung eines künftigen regen Frachtverkehrs auf preußisches Betreiben hin in den Jahren vor dem ersten Weltkrieg die vier Staustufen von Oldau, Bannetze, Marklendorf und Hademstorf eingerichtet, die mit einer Kammer- bzw. Nutzlänge von jeweils 159 Metern zu den größten Schleusenwerken ihrer Zeit zählten. Zum Vergleich: Die längsten Schleusen in Deutschland, die sich am Main be-finden, sind 350 Meter lang, und die derzeit noch im Bau befindliche Schleuse des Elbeseitenkanals in Lüneburg bringt es auf 225 Meter. Während diese Bauwerke riesige Frachtkähne heben und senken, werden die Schleusen der Aller, auf der der Frachtverkehr längst gänzlich einge-stellt ist, allein noch von Freizeitschiffern wie uns genutzt – was für die Schnupperleute mit einer weiteren neuen Erfahrung verbunden war: Man muss ggf. warten, bis man in die Kammer einfah-ren kann, und dann mit Hilfe eines Enterhakens Halt an den dafür bestimmten Sprossen einer Seitenwand finden, was im bewegten Wasser nicht ganz einfach ist, denn im Falle von Fehlver-suchen treibt man weiter und muss auf ein Gelingen an den nächsten Sprossen zählen.
Wir hatten dieses aufregende Vergnügen immerhin zweimal, bei der Oldauer und der Bannetzer Schleuse. Dazwischen rasteten wir auf dem Campingplatz „Allerblick“; dort genossen wir fertige Brote, selbstgebackenen Kuchen, Nudelsalate, Müsliriegel und dergleichen. Weiterer Lernertrag der Schnupper-Besatzungsmitglieder bei dieser Gelegenheit: Auf Ruderbooten gilt für das ge-meine Mannschaftsmitglied nicht die 0.0-Promille-Grenze. Den „Allerblick“ hatte Jürgen übrigens nicht etwa allein deshalb gewählt, weil er auf halber Fahrtstrecke lag; er hatte auch die Regenmi-nuten des Tages punktgenau vorausbestimmt und dem Rechnung getragen, so dass wir den Wolkenbruch unter einem Schutzdach verbringen konnten. Am Nachmittag liefen wir dann schließlich nach 31 stolzen Ruderkilometern an unserem Zielort Jeversen ein, wo die Boote nun wieder abgeriggert und verladen wurden. In unterschiedlichen Besetzungen ging es zurück zum Altwarmbüchener See und zum Abladen der Boote. Da lag ein herrlicher Ruderausflug hinter uns, für den wir Schnupper-Neulinge den „Altvorderen“ ganz herzlichen Dank sagen!
Aline, Sylvia, Christian, Heiko
Die Tradition lebt fort, auch der angekündigte Regen (es gab dann nur ein paar Niesel-Tropfen) ändert daran nichts: für den 21. Juni hatte Jörn zum Mittsommerrudern geladen, 19 Ruderwillige stießen kurz nach 21.00 Uhr erst einmal mit dem bei der Gelegenheit üblichen blau-grünen Cocktail (Neuerung: auf Wunsch auch auf der Basis von alkoholfreiem Sekt) auf eine gelungene kurze Nacht an, dann gingen vier Boote auf’s Wasser. Nach circa drei Ruder-Runden war es 23.00 Uhr und dunkel genug, um sich in der Nähe des Steges zu versammeln und die ebenfalls traditionelle kleine See-Illumination von den Booten aus zu starten. Eifrig wurden kleine und große Wunderkerzen geschwungen und die Lichtfunken flogen.
Nach dem Anlegen (Fackelschein, damit die Steuerleute den Steg sehen) waren die Boote in Nullkommanichts geputzt und zurück in der Halle. Oben im Vereinshaus wartete das Mitbring-Mitternachts-Büffet, wieder einmal reichhaltig und köstlich. Erst nach 2.00 Uhr morgens gingen die Lichter aus.
Alle waren eingeladen zur Neuauflage von Jürgens Sommerlager im Juni am Steinhuder Meer. Mit Segelbooten und Ruderbooten ging es vom 15. bis zum 23. Juni nach Mardorf auf das Gelände des Landes-Kanu-Verbandes Niedersachen. Das Auftakt-Wochenende bescherte den Seglern erst einmal so starken Wind, dass am Samstag alle kenterten – egal ob mit Lasern oder dem 420er. Großen Spaß hatten sie trotzdem, und das Vorstak des 420er war schnell repariert. Für die Ruderwilligen war zunächst nur Zuschauen oder Mitsegeln möglich, am Sonntag schon bei verträglicheren Windverhältnissen. Und dann konnten die mitgebrachten Mannschaftsruderboote – Vierer Moorhexe und Dreier Beluga – auch schon wieder aufgeladen und von Michael zurück nach Altwarmbüchen gebracht werden. Bei ihrer Länge brauchen sie eine Sondergenehmigung für das Steinhuder Meer, und die war trotz zunächst angekündigter weiterer Zusage und 50 Euro Gebühr nur für sehr begrenzte – und zu windige – Zeit Samstag/Sonntag erteilt worden.
Am ersten Wochenende übernachtete eine siebenköpfige WSVer-Gruppe im Gästehaus des Kanu-Verbandes, dann hielt Jürgen allein die Stellung, empfing zahlreiche WSV-Tagesausflügler und -flüglerinnen zum Rudern, Segeln oder einfach nur mal Rein- und Auf-das-Meer-Schauen, bis sich ab Freitagabend wieder einige auf Dauer zu ihm gesellten.
Die Morgen und Abende wurden sehr still und beschaulich. An Vormittagen zeigte sich das Meer gern sanft, so dass Jürgen mit diversen Rudergästen im GIG-Einer Hippo und im Polus-Einer Podsblitz zur Postboje oder nach Großenheidorn rudern konnte. Schorse bekam die Chance, seine am Steinhuder Meer liegende Conger vom Ruderboot aus zu besichtigen, und revanchierte sich mit einer Mitsegeltour für Jürgen auf dem Boot. Nachmittags kam der Wind zum Segeln. Die „Mücke“, die in Mardorf einen Stegplatz hat, kam zum Einsatz und bot weniger Geübten Mitsegel-Möglichkeiten. Wer nur mal auf einen Ausflug vorbeikam, wurde außer mit Kaltgetränken und auch mal einem Kaffee (die Küche konnte fast die gesamt Zeit mitgemietet werden) mit den von Michael hinterlassenen Haferkeksen bewirtet. Ab Mitte der Woche gab es nach den Ruhetagen der Gastronomie auch wieder Fischbrötchen in Fußentfernung. Unser Vorsitzender schaute mal rein und kam zwei Tage später gleich wieder zum Mitsegeln.
Als am Sonntag gegen Abend die beiden Hänger mit den Segel- und Ruderbooten wieder auf dem Vereinsgelände standen und die Boote abgeladen, aufgeriggert und geputzt (die Ruderboote geradezu gewienert) waren, stieß eine kleine Runde zufrieden und voller Ideen auf eine sehr gelungene WSV-Unternehmung an. Die Planung für „Mardorf 2025“ läuft schon. Nächstes Jahr ist dann hoffentlich auch unser SUP-Sparte vertreten, wenn es wieder heißt: Auf nach Mardorf zum Landes-Kanu-Verband, die eigene Sportart trainieren, andere vielleicht kennenlernen, auf jeden Fall: viel Spaß haben und die Sommerfrische genießen! Vielen Dank an Jürgen und Michael und alle, die mitgeholfen haben!
…oder zumindest Windböen und Wellen. Zum dritten Mal ging die traditionelle Ruder-Pfingstfahrt zur Unterweser und ihren Zuflüssen. Vom 17. (Freitag) bis 22. (Pfingstmontag) Mai war Standort diesmal der Wassersportverein Ritterhude (für uns etwas ungewohnt: Motorboot und Kajak). Die langjährigen Pfingstfahrer erzählten Anekdoten von früher, die neueren mussten sie anhören. Das ging besonders gut abends unterm Vordach des Ritterhuder Vereins, gut versorgt aus dem Bierkühlschrank, mit Blick auf die Hamme und den Sonnenuntergang dahinter. Ab und zu leisteten ein paar freundliche, gestandene Motorbootsportler, gern mit Tätowierung und Zigarette, auf ein Bier und einen Plausch Gesellschaft. Auf der anderen Seite des Vereinsheims waren vier Zelte aufgebaut, ein paar Schritte weiter stand der „Große Gelbe“ Wohnbus von Jörn, dazu kam das Wohnmobil von Carola und Melanie. Zelten – das war Nostalgie wie gaaanz früher zu Pfingsten. Nur Alois blieb bei der Option „Hotelzimmer“, was ihm schöne Spaziergänge auf dem Hammedeich und einmal einen ordentlichen Regenschauer einbrachte. Dass das mit dem Zelten lange her war, merkte man beim Aufbauen – „hier stimmt was nicht“ (auch so eine Anekdote, nicht von der Unterweser) war verschiedentlich zu konstatieren, bis nach Einbruch der Dunkelheit die letzte Hütte stand.
Freitag reiste eine Vierermannschaft an. Der Hänger mit „Moorhexe“, „Moorlady“ und „Beluga“, gezogen von 280 PS, überholte Lkws munter auf der dritten Spur der A 7. Die Hexe ging beim Bremer RV von 1882 aufs Wasser, die beiden Dreier mussten in Ritterhude auf ihren Einsatz ab Samstag warten. Leider war die Kiste mit Pützen, Seilen und Schwämmen in Altwarmbüchen stehengeblieben – Auftrag nach Hause: wer heute Abend kommt, bringt sie bitte mit. Ersatz wurde erstmal aus Mülleimern (leere Wasserflaschen und ein Schwammtuch) beschafft, Beluga lieh ihr Seil her.
Auf dem Weg weserabwärts mit ablaufendem Wasser wehte böiger Wind den Flusslauf entlang und baute ordentlich Wellen auf. Anekdote dazu: der zweite Rudertag Pfingsten 2016 von Vegesack Richtung Nordenham, als die Wellen bei kaltem Wind das Wasser nur so in zwei Vierer schaufelten. Regelmäßig musste zum Ausschöpfen angehalten werden. Viel später als vom Landdienst auf Harriersand zu Mittag erwartet tauchte das erste Boot am Horizont auf. Statt Weiterrudern wurden im Restaurant die nassen Klamotten über Heizung und Stühle zum Trocknen aufgehängt. So schlimm war es diesmal nicht. Und über dem Boot überquerte in schwindelnder Höhe ein Hochseilgeher die Weser, das Seil gespannt zwischen einem Kirchturm und einem Hochhaus am anderen Ufer.
Dirk vom Vegesacker Ruderverein empfing uns am Steg. Von nun an konnten die WSVer die Vegesacker Gastfreundschaft genießen. Im Restaurant öffnete die Theke, obwohl eigentlich noch geschlossen war. Alles Weitere wurde bei alkoholfreiem Weizen besprochen. Die Planung sah von Sonntag bis Dienstag noch einige An- und Abfahrten in Vegesack vor, ohne ganz festgezurrt zu sein. Dirk versicherte uns, dass er flexibel und die Vereinsanlage zugänglich sei. So war es dann auch; Toiletten, Duschen, Lagerplatz für die Boote und Bewirtung im Restaurant wurden von den WSVern gern genutzt. Ganz am Schluss konnten wir uns ein kleines bisschen revanchieren; Klaudi und Dagmar halfen einem Fünferteam, ihren schweren Gig-Vierer vom Steg hoch Richtung Bootshaus zu tragen.
Noch schnell das Kirchboot angeguckt, dann mussten die verbleibenden neun Kilometer bis Ritterhude gerudert werden. Fahrtenleiter Jürgen mit seinem Adlatus Uli, Alois und Jörn kämpften die Lesum hoch gegen das ablaufende Wasser, Steuerfrau Dagmar setzte im sinkenden Pegel das Boot zweimal auf Sand. Merke: wenn man die Beine von Vögeln mitten im Fluss sieht, ist es schon zu spät. Gleich hinter der Ritterhuder Schleuse war schließlich das Tagesziel erreicht.
Petra, Sonja und Regina kamen mit dem Proviant für die nächsten Tage, als das erste ungeduschte Bier schon genossen und der Zeltaufbau begonnen war. Ein Ruderer nach dem anderen verzog sich in die einzige Dusche. Ein abendlicher Spaziergang führte zum Italiener in Downtown Ritterhude, dann sanken alle auf ihre Lager. Am nächsten Morgen gab es vereinzelte Wünsche nach zusätzlichen Decken.
Hexe und Moorlady starteten am Samstag die Hamme hoch Richtung Mittagsrastplatz „Schamaika“. Nach etwas Aufregung, weil das Moorlady-Steuer nicht als solches erkannt wurde, ging es beschaulich auf die 15 km bis zum Restaurant, dank der Ritterhuder Schleuse diesmal tidenunabhängig. Nach Rückkehr wurde am riesigen fahrbaren Schwenkgrill gegrillt. Dazu gab es die leckeren Salate, die von einigen schon daheim vorbereitet worden waren. Jürgens Tochter Lilly und ihr Dennis, aus Bremen zu Besuch gekommen, steuerten gut gewürzte Auberginen, Kartöffelchen und Rote Beete mit Thymian und Lemongras zum Grillgut bei – da konnten selbst Fleischfans zu Vegetariern werden. Und inzwischen waren wir mit Carola, Melanie und Klaudi auch vollzählig. Während der Geschirrspüler seine Arbeit tat, konnte der Abend auf der Terrasse bei diversen Getränken ausklingen. Der Sonnenuntergang, ein Schauspiel in Gelb-Orange-Rot-Violett über der dunklen Hamme, war schon vorher wieder bewundert worden.
Der Sonntag startete mit einem reichhaltigen Frühstück und dem Riggern der Beluga. Dann ging es durch die Schleuse – volle 10 cm, in Worten: zehn Zentimeter! runterschleusen – und nach zwei Kilometern Lesum auf die Wümme. Die Wetter-Apps versprachen für den Nachmittag zu etwas kontroversen Zeiten Gewitter. Also: keine Festlegung, wie weit die Wümme hochgefahren werden sollte. Die sagenhafte Brücke, unter der sich das Boot von Obmann Klaus vor Jahren während eines Gewitters vor Blitz und Regen geschützt gemütlich in einem Strudel immer im Kreis gedreht hatte, war schnell passiert. Als der Steg des Restaurants „Wümmeblick“ in Sicht kam, konnte Dagmar ihre Schwester und Schwager begrüßen, die am Steg warteten. Draußen gab es für nun 13 Personen noch Platz und Speis und Trank. Trotz einiger Bedenken wurde danach den vielen Windungen der Wümme folgend noch zwei Kilometer flussaufwärts gerudert – die Tide war noch nicht umgeschlagen. Nach dem Wenden war gut zu spüren, wie der Gegenstrom verebbte und das abströmende Wasser mehr und mehr half. Das letzte Stück Wümme und die Lesum entlang begleiteten Donner und gelegentliche Blitze von entfernten Gewittern die drei Boote und trieben zum zügigen Durchzug an. Der Wasserstand war bei der gerade einsetzenden Ebbe noch ganz anders als am Freitag – Sandbänke waren kein Problem. Ein Schauer durchfeuchtete die Besatzungen noch kurz, bevor der Steg des Vegesacker Rudervereins erreicht war und die Boote schnell die steile Schräge zum Vereinsgelände hochgeschleppt wurden. Als Gewitter und Platzregen über Vegesack niedergingen, saßen alle bei diversen Getränken in gemütlicher Runde im Vereinslokal. Die Sonne kam zurück, Alois, Sonja und Dagmar verabschiedeten sich Richtung Bahnhof, für die anderen gab es Abendessen in Vegesack.
Am Montag starteten Moorhexe und Moorlady von Vegesack aus über die Weser Richtung Ochtum. Ziel war das dort gelegene, vielgelobte Fischrestaurant. Bald gab es in der Moorlady aber einen gehörigen Schreck: der Steuersitz krachte unter dem Steuermann aus seiner Halterung und in die Bordwand. Beständig schöpfend fuhr die Besatzung weiter. Nach dem Anlanden kam Panzerband außen und innen zum Einsatz, so dass die Rückfahrt nach Vegesack mit etwas weniger Schöpfen von statten ging. Dann mussten sich Carola, Melanie und Petra verabschieden – Dienstag wieder Dienst. Alle anderen steuerten noch einmal den von Freitag bekannten Italiener an.
Der Dienstagmorgen war betriebsam. Die vier Verbliebenen mussten in Ritterhude ihre Zelte abbrechen bzw. abbauen (leider nass), mit dem Hänger nach Vegesack fahren und die beiden Zweier aufladen. Jürgen, Jörn und Uli brachten dann den Hänger zum Bremer RV von 1882, während Klaudi auf Dagmar wartete, die genug Zeit hatte, eine Art Hindernisrennen mit der DB zu bestehen und die Hexen-Mannschaft zu komplettieren. Am späten Mittag konnte es losgehen. Die Unterweser zeigte sich kilometerweit wieder sehr wellig; gegen den Ostwind versteckte sich das Boot, soweit es ging, in östlicher Ufernähe. Einige Frachtschiffe wurden sicher passiert, gelegentlich mussten Wellen ausgeritten werden. Wie auf der Hinfahrt am Freitag wurde die Stelle gewürdigt, an der 2014 Jürgen, Daria und Regina an einer Spundwand hinter einem Frachter ein Gewitter abgewartet hatten, während das Boot mehr und mehr vollregnete. Und am gegenüberliegenden Ufer der Ponton. Von dessen flusszugewandten Seite hatte eine tuteten Fähre zwei Vierer vertrieben auf die Innenseite, viel ruderbootfreundlicher, woraufhin acht Leute unter der Führung von Reinhold ins Café flüchteten, während Klaus und Dagmar unter Regenschirmen die Boote bewachten. So, nun Schluss mit den Anekdoten.
Je näher wir der Bremer Innenstadt kamen, desto mühsamer wurde das Rudern. Die Tide war kurz vor dem Kehren. Die Tide kehrte. Die Brücke, von der an flussabwärts die Seeschifffahrtsordnung gilt. Historische Schiffe. Anhalten, weil Jürgens Tochter Lilly aus dem Büro runter an den Fluss kommt und Bilder von uns macht. Kilometer Null der Unterweser – jetzt noch ein knapper Kilometer auf der Mittelweser. Wollen wir noch weiter rudern? Nein.
Das Anlegen am Steg des Bremer RV ist bei dem ablaufenden Wasser etwas tricky. Die Hexe ist an Land. Eine schöne Wanderfahrt ist zu Ende. Am Mittwoch noch Blockland-Gewässer zu erkunden ist gecancelt. Die Wetteraussichten sind zu miserabel. Von der Autobahn werden die schon Heimgekehrten angefunkt: heute Abend noch Abladen, vielleicht schaffen wir es vor dem angesagten Regen. Ja – ein paar Tropfen, und Riggern dann in der Bootshalle – alles wieder da, Jörn kümmert sich um die eine oder andere Delle in dem einen oder anderen Ausleger der Hexe, und am nächsten Freitag kommt die Moorlady in die Werft.
Vielen Dank an alle Mitwirkenden, an die gastfreundlichen Vereine, und insbesondere an Jürgen und Uli für die Organisation.
DDT
Anfang April ging es auf’s Wasser, egal, wie das Wetter war. Kinder und Jugendliche waren vom Jugendtrainer-Team eingeladen zum Schnupper-Rudern, für 16 Erwachsene leitete Rita mit Unterstützung des Sportwartteams und weiteren erfahrenen Spartenmitgliedern den Schnupperkurs.
Böiger Südostwind verlangte gleich am ersten Kurstag der Erwachsenen den Ausbildenden und den Neulingen im Boot viel ab – gar nicht so einfach, ein Boot vorwärts zu bringen und auf Kurs zu halten, wenn die Rudernden noch jeweils für sich mit Skulls, Rhythmus und Bewegungsablauf kämpfen und der Wind seine Spielchen treibt. Und warm war es auch nicht.
Dennoch: alle kamen wieder. Einige stiegen am letzten Kurstag mutig ins Skiff und riskierten, dass „Trick“ sie austrickst. Wie es sein musste, gingen zwei der Mutigen baden. „Die normale Quote“, kommentierte der langjährige Schnuppertrainer Jürgen. Aaron, der als erster bei besonders heftigem Wind den Einer ausprobiert hatte, durfte dann auch noch eine Runde im Rennzweier drehen. Anschließend gab es für alle „Neuen“ und viele „Alte“ Bratwurst vom Grill und ein Mitbring-Salatbüffet vom Feinsten. Kulinarisch ist der neue Ruder-Jahrgang vielversprechend.
Am folgenden Sonntag lag ein Dutzend Aufnahme-Anträge im Fach des Geschäftsführers, sechs von der Jugend, sechs von den Erwachsenen. Inzwischen sind acht erwachsene Schnuppernde eingetreten, vier waren schon vorher Mitglied – kein schlechtes Resultat eines kalten und windigen Schnupperkurses. Und vielleicht reicht ja noch jemand einen Aufnahmeantrag nach.
Eigentlich sollte dieses Jahr ja für Wärme und Wellness gesorgt sein. Erst am vorletzten Aprilwochenende ging es zur Wanderruder-Auftaktsfahrt von Bad Sooden-Allendorf nach Hameln auf Werra und Weser. „Weser & Wellness“ heißt die. Es wurde aber einmal mehr „Weser & Wetter“. Kälte und ständiger starker Gegenwind, in Böen auffrischend bis 55 km/h, waren vorausgesagt für den 19. bis 21. April.
14 Rudersleut bewiesen mit guter Laune beim Abschlussessen in der Tünderschen Warte, dass es nicht viel braucht, damit sie dankbar sind. Es regnete wenig, der Wind wurde nicht ganz so schlimm, und am Sonntag auf der langen 82-km-Etappe von Beverungen bis zum RV Hameln schien sogar ab und zu mal die Sonne und wärmte die bibbernden Steuerleute kurz durch. Am Freitag auf der Werra gab es große Erleichterung in der „Moorhexe“, als die kilometerweit in Panik immer wieder flussabwärts vor ihr fliehenden Schwäne endlich kapiert hatten, dass sie in die andere Richtung abhauen mussten. „Hexe“ und „Beluga“ konnten bis zum Wehr in Hann. Münden gerudert werden (letztes Jahr hatte Hochwasser das Anlanden am „Letzten Heller“ und Hängertransport der Boote erzwungen). Die meisten Stege waren im Wasser. Nur beim Start zur zweiten Etappe Samstagmorgen mussten die Füße ins eiskalte Wasser. Die dort ansässige brütende Schwänin und ihr Partner beobachteten gelassen das Treiben. Der „Moorwalzer“ ging mit seiner erst zum Samstag angereisten Besatzung zur gleichen Zeit am Tanzwerder aufs Wasser.
Am Sonntagmorgen war der Eisgriesel auf den Autoscheiben und in den Booten schnell weggekratzt. Zur Abwechslung waren es Schafe, die beim Startklarmachen der Boote zusahen. Dass der Saunabesuch in der Therme in Bad Karlshafen wegen Überfüllung ausgefallen war, war dank des guten Abendessens im „Hessischen Hof“ längst verkraftet. Und wo wurde diesmal in Bad Karlshafen übernachtet? Im „Hotel zum Schwanen“!
41 km auf der Werra, 133 km auf der Weser; Carola, Dagmar, Daria, Klaudi, Melanie, Michael (erstmals auf der W & W-Fahrt dabei), Thorsten, Walter, Ulrich, Obleute Alois, Jörn, Jürgen, Klaus, Fahrtenleiter Arne.
Vielen Dank an alle, die mit ihrer Arbeit und ihrem Engagement diese Fahrt möglich gemacht haben!
DDT
So hat es Tradition: Am 7. Januar, dem zweiten Sonntag des neuen Jahres, startete die Rudersparte mit dem „Neujahrsachter“ offiziell in das Ruderjahr 2024. Die Besatzungen des Achters, eines Vierers und eines Dreiers mussten kräftig anrudern gegen die Kälte. Bei Minusgraden und eiskaltem Wind, aber immerhin begleitet von Sonnenschein wurde insbesondere die dick eingemummelte Steuerfrau trotz mehrerer Kleidungslagen, Kapuze, Mütze, Handschuhen und Wolldecke auf den fünf geruderten Seerunden gut durchgekühlt. Die Erinnerung an Rudern bei 12° plus und strahlender Sonne beim Neujahrsrudern ein Jahr zuvor erschien unwirklich.
An Land warteten erst die heißen Duschen und dann weitere Spartenmitglieder, die auf den Kältesport an diesem Tag verzichtet hatten, um zum geselligen Teil der Veranstaltung überzugehen. Nach dem Sektempfang wurde dem leckeren, abwechslungsreichen Mitbring-Büffet kräftig zugesprochen. Danach war Zeit für den Rückblick auf die vergangene Saison. Kilometerleistungen wurden gewürdigt. 14 Erwachsene ruderten in 2023 mindestens 1000 km. Vor Klaus G., Erika P., Klaudia W., Bernd A., Jürgen P., Daria K., Arne B., Dirk A., Walter O., Jörn H., Dagmar T., Kai-Martin L. und Michel B. ruderte Uli D. mit dem neuen Vereinsrekord von 4824 km auf den vordersten Kilometerrang. Die Plakette für 2023 auf dem „Goldenen Rollsitz“ für die beste Kilometerleistung bei den Kindern ging mit 343 km an Tristan K., bei den Jugendlichen mit 691 km an Laura B. Zum Abschluss des Tages erinnerten die auf die Leinwand projizierten Bilder schöner Wanderfahrten, guter Regattaleistungen, unterhaltsamer Momente und von der 50-Jahr-Feier des Vereins an eine gelungene Saison 2023.
DDT
WSV Altwarmbüchen 2024