In Gedenken an den Gründer und Treiber der Rudersparte, Bernhard Brand:


Nachruf auf den Ruderkameraden Bernhard Brand

 

Mit Bernhard Brand haben wir  am 6. Dezember 2011 einen aufrichtigen, unheimlich engagierten und opferbereiten Ruderkameraden verloren, der uns Orientierung gab, antrieb und mitriss.

 

Bernhard hat die Rudersparte des Wassersportvereins Altwarmbüchen gegründet, war ihr Mittelpunkt, Antreiber und Macher. Er verkörperte den Rudersport auf dem Altwarmbüchener See, in der Isernhagener Gemeinde, in Hannover, beseelte das Leben und Erleben am Bootshaus und auf den Wanderfahrten.

 

Bernhard kam in seiner Jugend zum Rudern beim Deutschen Ruderclub in Hannover. Er hat dort hart trainiert und hat viele Siege eingefahren. Besonders stolz war er auf seinen Ruderachtersieg 1963 auf dem Main im Boot „Europa“, Deutscher Jugendrudermeister. Schon früh engagierte er sich als Organisator hannoverscher Regatten auf dem Maschsee. Er war ein begnadeter, professioneller Organisator, immer perfekt. Seine Frau Ulla hat er im DRC kennen gelernt. Mit ihr zog er nach Altwarmbüchen und gründete eine Familie mit zwei Söhnen, die kaum herangewachsen, das Rudern erlernten. Hierfür musste ein Ruderrevier her und dazu bot sich der seinerzeit gerade entstandene Altwarmbüchener See an. Also betrieb er die Gründung einer Rudersparte im WSV Altwarmbüchen, war der erste Trainer, beschaffte Boote, u. a. die Europa und fuhr mit seinen und anderen Kindern auf Regatten. Er konnte eine stattliche Bilanz von Landes- und Bundessiegern vorweisen. Aus seiner Schule kamen zwei der erfolgreichsten Ruderer Hannovers, Teilnehmer an Europa- und Weltmeisterschaften.

 

Um den Rudersport zu etablieren war es notwendig, Mitstreiter zu gewinnen. Aus den hannoverschen Vereinen heraus scharte er eine Gruppe Gleichgesinnter um sich, den „Kreis der Fünf“. Die breitere Basis entstand durch die Idee, Schnupperkurse anzubieten. Unentgeltlich konnte jedermann sich mit Riemen und Dolle vertraut machen. So wuchs die Zahl der Ruderer in Altwarmbüchen stetig. Wurden 1990 noch 2000 km auf dem See gerudert, so sind es in den letzten Jahren immer über 30 000 Jahreskilometer gewesen. Es entstand eine aktive Sparte mit vielen Veranstaltungen und Unternehmungen. Unvergessen sind die jährlichen Pfingstwanderfahrten und anspruchsvolle Touren auf den Flüssen Europas unter dem Motto „Rudern und Kultur“.

 

Am Ende des winterlichen Hallentrainings ist Bernhard plötzlich verstorben. Für uns alle ist das unfassbar. Sein Leben, sein Engagement, seine unerfüllten Pläne sind für uns Verpflichtung in seinem Sinne fortzufahren.

 

Klaus F. Gratz