Inhalt 

  • 13.11.22 Vereinsmeisterschaft WSV Rudern
  • 05.11.22 Fair Cup 2022 - ein grandioses Saisonfinale
  • 29.10.22 Langstrecke Hameln - Minden am 29.10.2022
  • 08.10.22 QdB - Hindernisrennen nach Berlin und quer durch
  • 01.10.22 Weiberwanderfahrt - Frauen-Tagesausfahrt auf dem Stichkanal
  • 29.09.22 Herrenwanderfahrt 2022 - wenn (B)Engel reisen
  • 13.08.22 Wesertour "um Harriersand"
  • 18.06.22 Mittsommer ´22 - Gefunkel auf dem See
  • 14.06.22 Wanderfahrt durch Westmasuren
  • 03.06.22 Endlich wieder Pfingst-Ruder-Wanderfahrt – und fast wie früher…
  • 23.04.22 Saisoneröffnung und Bootstaufe 2022 - 23. April - fast Normalität
  • 10.04.22 Wesermarathon in der Frühlingspause
  • 01.04.22 Jugend Trainingslager Bernburg
  • 10.03.22 Winter- und Frühlingsrudern ... nicht mein Wetter?
  • 05.03.22 "Rudern pur - Regatta in Hannover"
  • 09.01.22 Neujahrssiebener
  • 08.01.22 Unser Weihnachtsgeschenk – der neue Rennzweier ist da!

 


Vereinsmeisterschaft Rudern 2022

Nach einigen Jahren Pause hat die Rudersparte des WSV Altwarmbüchen e.V. wieder eine Vereinsmeisterschaft ausgetragen. Die hat zuletzt im Jahr 2014 stattgefunden. In den Jahren 2015 bis 2019 fand sich niemand für die Organisation, dann war Pandemie. Das 2020 etablierte Sportwartteam mit Carola Kayser, Frank Siebert und Kai-Martin Lambrecht griff die Idee einer vereinsinternen Veranstaltung dieses Jahr nun wieder auf.

 

Schnell erinnerte man sich an die Zeiten, in denen man das „Altwarmbüchener Dreieck“, mit Bojen abgesteckt auf dem See, in zusammen gewürfelten Mannschaften ausfuhr. Das Schöne an dieser Form der Veranstaltung ist, dass jede mit jeder und jedem ins Boot kommen kann. 19 Ruder- und Wettkampf-Willige würfelten sich per Knobelbecher in ihre Mannschaft. So entstanden Teams aus Frauen und Männern als sogenannte Mixed Mannschaften von jung bis alt. Der größte Altersunterschied von 53 Jahren war in der Mannschaft „Moormonster“ zu verzeichen. Moritz mit seinen 16 Jahren startete neben Klaus mit 69 Jahren. Diese und drei weitere Mannschaften mit nicht minder einfallsreichen Teamnamen („Die Hoffnungsvollen“, „Vier-Gewinnt“, „Moortaucher“) hatten jeweils drei Rennen in drei verschiedenen Booten vor sich.

 

Wer rudert in welchem Rennen und wer steuert in welchem Rennen? Jedes Team stellte dafür seine Bootsbesetzungen nach individueller Strategie auf. Es galt, das Dreieck je einmal in einem Zweier mit Steuermann, einem Dreier mit Fußsteuer und einem Vierer mit Steuermann zu absolvieren, wobei auf dem Steuersitz auch gern Frauen Platz nahmen.

 

Insgesamt standen 12 hoch interessante Wettkampf-Fahrten auf dem Programm, über die gerne am Steg gefachsimpelt wurde. Wer fährt die Bojen wie an, was ist wohl die beste Taktik um das Boot zu stoppen und die Wende zu absolvieren...

 

Zum Vereinssiegerin wurde die Mannschaft gekürt, die in Summe über alle drei Rennen die schnellste Gesamtzeit gefahren hatte. In diesem Jahr gewannen die „Hoffnungsvollen“ mit einer Gesamtzeit von 8:18 Minuten. Obwohl dies nicht die real schnellste Zeit im Teilnahmefeld war, konnte sich das Team mit einer Zeitgutschrift von 1:58 Minute durchsetzen und gewann mit 6:20 Minuten. Die Zeitgutschrift wird aufgrund des Durchschnittalters und der Geschlechtermischung im Boot errechnet.

 

Den schnellsten Zweier stellte die Mannschaft „Die Hoffnungsvollen“ (2:36 Min)

Den schnellsten Dreier stellte die Mannschaft „Moormonster“ (2:23 Min)

Den schnellsten Vierer stellte die Mannschaft „Moortaucher“ (2:20 Min)

 

Während der Vereinsmeisterschaft kam dann bei einigen noch spontan die Idee auf, das Dreieck außerhalb der Wertung im Renneiner zu fahren.

Das Resultat: 

Name Zeit
Frank 2:36:00
Kai 2:36:09
Moritz 2:38:09
Josi 2:39:16
Arne 3:00:65
Timo 3:30:36

  

Das Fazit der WSV Ruderinnen und Ruderer ist durchweg positiv. Alle sind sich sicher, dass es diese Veranstaltung im kommenden Jahr wieder geben muss.

kml 13.11.22

 


Fari Cup 2022 - ein grandioses Saisonfinale

“Oohhh nein”!! 6:30 Uhr - so früh?? Torsten hat ja recht: Die Autobahn nach Hamburg kann ungnädig sein. Ob Jürgen das überleben wird? Wir - ein “gemischter” 8-ter aus “Schnupperern” und “alten Hasen” - treffen uns Donnerstag Nachmittag zur Vorbesprechung und zum Verladen. Der Moorexpress wird zerlegt und auf den Hänger gezurrt. Wir reden uns Mut zu, dass das Wetter mitspielt.

 

Samstag, 06:30 Uhr. Treffen im WSV.  Die Stunde der Wahrheit - alle sind gesund und auch erschienen. Noch ist es dunkel und ganz schön frisch. Wir sind beruhigt: Jürgen ist wach und erstaunlich munter. So richtig munter werden wir alle, als der Schlüssel zum Hängerschloss fehlt. Das ist besser als Kaffee: Alles ist vorbereitet und nun sollte es am Hängerschloss scheitern? In den Papieren findet er sich, es kann losgehen. 

Uli traut sich ´was und zieht den Hänger nach - und vor allem durch - Hamburg. Traumhaftes Lichterspiel der aufgehenden Sonne im Frühnebel versüßt die Fahrt über die A7.

 

Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt: Wir können den Hänger am “Alsterufer” gut parken. Die “Favorite Harmonia” hat einiges auf die Beine gestellt. Die rund 1.500 Teilnehmenden verlieren sich auf dem abgesperrten Alsterufer. Die Infrastruktur ist prima, selbst die Toilettenwagen haben warmes Wasser. Der Verein selbst ist beeindruckend - Ergo Training mit Blick über die Binnenalster, “das hat was”.

 

Noch besser - das Wetter: Unfassbar. 

Ein Traum. Das bunte Herbstlaub erstrahlt im Sonnenlicht und die Szenerie der Binnenalster kommt zur Geltung. Leicht kühl und etwas windig ist es.

 

Es wird in zwei Blöcken gestartet. Wir sind im ersten Block, d.h. 11:30 Uhr ablegen, um gegen 12:40 Uhr am Start zu sein. Die Organisatoren haben ihre Sache im Griff, klare Ansagen halten das Gedränge an der Rampe überschaubar. Das schont die Nerven und der Fokus liegt beim Rennen.

 

Die 7.5 km zur Startlinie sind beeindruckend. Michaela steuert uns im ruhigen Tempo durch die leicht geschlängelte Alster. Noch haben wir die Ruhe, um die weißen Villen am Ufer zu bewundern. Die 4-er und 6-er sind auf einem anderen, mit 4.2 km deutlichem kürzerem Flussarm, unterwegs. Das ist gut so - mit den 8-tern ist es schon wirklich voll. 

 

Start ist an der Straßenbrücke Sengelmannstraße - wir sind pünktlich da und verdrücken uns die Zeit mit Frotzeleien, Fotos machen und dem Bemühen, das Boot in die richtige Startreihenfolge zu bringen.

 

Kurz vor 1 Uhr: Michaelas Stimme wird fokussierter, das Gequassel der Mannschaft hört auf. Die Anspannung steigt. Mit 24 SPM kommen wir zügig auf Renngeschwindigkeit - es geht im fliegenden Start durch die Brücke. 13:06 Uhr.

Odo gibt den Schlag vor, präzise wie ein Uhrwerk. Dafür, dass die Hälfte der Mannschaft “Schnupperer” sind, kommen wir eigentlich ganz gut voran und bleiben im Takt. Nun gut - die anderen sind schneller. Wir sind so konzentriert bei der eigenen Sache, da bleibt kein Raum sich zu ärgern.

Gekonnt steuert uns Michaela durch die enge Alster. Gelegentlich öffnet sich die Bebauung und wir bekommen spürbaren Gegenwind und die Welle irritiert. Unter den zahlreichen Brücken hallt es ganz ordentlich und man hört sein eigenes Schnaufen.

Da kracht es auch schon gewaltig. Blatt gegen Blatt. Der Brückenbogen über uns verstärkt den Pegel noch. Michaela mahnt zur Konzentration. Liebe Kollegen aus Bremen, muss das sein? Kurz vor einer Brücke setzt der 8-er vom VHV Vegesack zum Überholen an. Die Durchfahrt ist zu schmal und so kollidieren die Riemen. Bruch gibt es keinen. Wir halten den Ball flach und bleiben bei der Sache.

 

Endspurt: Das letzte Stück über die Außenalster zieht sich. Die Kräfte schwinden, der Wind nimmt zu und das Wasser wird rau. Kurz vor Exodus erreichen wir die Ziellinie am Bootshaus des RC Favorite Hammonia. Dort ist schon mächtig Party, aber wir gönnen uns einen Moment zum Kräfte sammeln auf der Außenalster - und können so langsam die Sonne und Aussicht wieder genießen.

 

Die Zeit? 35:53 Minuten. Nicht gerade berauschend. Mehr ging nicht. Immerhin hatte im Frühjahr die Hälfte von uns noch keine Idee, was ein Riemen ist. 

Die Erfahrung von Odo, Walter, Torsten und Jürgen konnte die Zeit dann auch nicht retten. Bis zum nächsten Jahr sind dann Timm, Christian, Uli und Matthias so weit: 5 Minuten schneller und wir geben die rote Laterne an ein anderes Team ab.

 

Ein dreifaches Hip-Hip-Hip-Hurra an Michaela, die uns grandios geführt hat, an Torsten für die Organisation und an den Schnupperkurs-Mentor Jürgen.

 

Dabei waren: Michaela Schmidt (Cox), Walter Ost, Timm Roth, Odo Schmidt (Schlag), Matthias Colsman (Übernahme), Christian Theiss, Ulrich Dahlhoff, Torsten Drangmeister, Jürgen Podhajecky, 

 

Text: Matthias, Bilder: Michaela, Christian, Jürgen


Langstrecke Hameln - Minden am 29.10.2022

Die Weser kann man wohl getrost als unser „Hausgewässer“ bezeichnen. Eine Vielzahl an Fahrten haben die Ruderer des WSV im Jahr 2022 hier absolviert. Im Frühjahr die klassische Strecke, die „Sommersause“ beim Ruderclub Nordenham, die „Männerfahrt“ mit der Barke und jetzt die Tages- Abschlussfahrt Langstrecke Hameln-Minden. Am frühen Morgen des 29.10. machten sich bei bestem Ruderwetter 13  Ruderleute in Altwarmbüchen auf nach Hameln. Fango und Moorhexe wurden unmittelbar vor der Hamelner Schleuse zu Wasser gebracht. Der Landdienst brachte die drei Transportfahrzeuge nach Minden zum Tagesendpunkt. Beide Gig-Vierer begaben sich auf die Strecke von Flusskilometer 132,6 bis 204,5…. Also offiziell 71,9 Kilometer. Durch „den längsten Weserkilometer“ von 1,6 km Länge kurz hinter Rinteln, Ideal-Linienfahrt in Kurven, Anlegemanöver etc. sind vermutlich „ein paar mehr Tageskilometer“ zusammen gekommen.

Nach dem Schleusen in Hameln war das erste Ziel nach 15 Kilometern Hessisch Oldendorf. Wobei hier Ziel nicht der richtige Ausdruck ist. Da es in Hessisch Oldendorf weder einen Steg noch ein Ufer gibt, das zum Anlegen und Besatzung wechseln einlädt, war diese Station nur für etwaige Notfälle zum Pausieren vorgesehen. Sowohl der Obmann der Moorhexe, Jürgen Podhajecky, als auch Klaus Graz, verantwortlich für die Fango, entschieden sich fürs Durchfahren. In beiden Booten klappte der Steuerleutewechsel auf dem Wasser in geübter Routine.  

So wurde nach 32 Kilometern der erste wirkliche Anleger beim Ruderclub Rinteln erreicht. Beide Boote wurden mit frischen Rudernden aus dem Landdienst durchrotiert. Während der kurzen Pause gingen die Besatzungen unterschiedlich menschlichen Bedürfnissen nach. Das Dehnen der Beinmuskulatur eines Probanden sorgte später noch für Gesprächsstoff.

Die 21 Kilometer von Rinteln nach Vlotho mit Steuerleutewechsel auf dem Wasser liefen reibungslos.  

Am Anleger Vlotho gab es nochmals die Möglichkeit, den Landdienst in die Teamleistung mit aufzunehmen. Das Dehnen der Bein-Muskulatur in Rinteln wurde vom Landdienst als „Rückenproblem“ gedeutet. Folglich waren in Vlotho mehrere Fahrensleute, die ihr Tagessoll bereits erfüllt hatten, bereit, für den vermeidlich erkrankten Vereinskameraden einzuspringen. Ein gutes Gefühl, in einem Team unterwegs zu sein, das füreinander da ist, wenn es nottut. Nach kurzfristiger Verwirrung aller Beteiligten ging die Fahrt aber wie geplant weiter.  

An der Porta Westfalica vorbei erreichte das letzte Boot gegen 16:40 den Steg am Mindener Ruderklub. Ein Abendessen und die Wiederherstellung der Ruderbereitschaft der Boote  in Altwarmbüchen ließen den Tag gegen 22:00 enden.

Dank an Arne, Thorsten und Klaus für das zur Verfügung Stellen ihrer PKW’ s.

Es gilt Arne Bade als „Cheforganisator in Alois‘ Geiste“ ein Riesenlob auszusprechen. Wie perfekt die Planung ausgeführt war, lässt sich am besten an folgendem Detail beschreiben: Arne hatte vorgesehen, dass das letzte Boot um 16:30 in Minden anlegt. Eine Verspätung von 10 Minuten über einen Achtstundentag ist nicht nennenswert und zeigt die Qualität der Planung auf. Chapeau…….. 

Erlaubt dem Autor dieser Zeilen diese persönlichen Worte: ARNE, MIT DIR FAHRE ICH ÜBERALL HIN

Dirk Agena


QdB - Hindernisrennen nach Berlin und quer durch

Der WSV fährt gern zum Langstreckenrennen „Quer durch Berlin“. Am zweiten Samstag im Oktober an der Schleuse Charlottenburg starten, 7 km auf der Spree rudern, am Haus der Kulturen der Welt Ziel-Applaus genießen, vor dem Kanzleramt wenden: die Vorfreude auf das „Bier danach“ ist immer groß, die Hoffnung auf den Gewinn des Einers, der verlost wird, eher klein, aber nie versiegend. 

Dieses Jahr kämpfte die Achtermannschaft schon vor dem 8. Oktober so mit Ausfällen, dass schließlich eine Renngemeinschaft aus WSV und HRC im Moorexpress startete. Erstmals als Masters und nicht als Senioren (Michel hat endlich die Altersgrenze geschafft), dachte man. Denkste: kein Gegner in der Masters-Klasse, also wieder gegen ein deutlich jüngeres Senioren-Team fahren. Am Vortag dann: Fahrtenleiter Kai corona-positiv! Torsten übernahm die Fahrtenleitung, Jürgen ruderte im Achter, an seiner Stelle kam Katja zu ihrem ersten Steuer-Einsatz in einem Rennen (souverän gemeistert) im Vierer Moorhexe, in dem drei Schnupperer endlich wirklich Regatta fahren wollten, nachdem beim Leine-Head das Steuer abgebrochen war und ihren Renneinsatz verhindert hatte. Ein zweites Viererteam „Fango“ hatte sich schon lange gemeldet und bei ein paar Trainings herausgearbeitet: vor Steuerfrau Dagmar sitzt am besten Gabi auf Schlag. 

Am Samstagmorgen fuhr der HRC-Hänger mit vier Booten (es startete noch ein Jugendachter des HRC) nach Berlin. Eigentlich hatte Kai hinzu den Hänger ziehen wollen, nun übernahm netterweise der HRC Hin- und Rückfahrt. Gut, dass man im Auto anreiste oder mit dem Zug schon am Vortag: am Samstagmorgen waren der DB „nur“ zwei Kabel sabotiert worden: Nichts fuhr mehr, Chaos komplett. 

 

 

Die Ruderteams wurden Freitagabend anders überrascht. Die AfD hatte eine Demo angemeldet, der Polizei war ein Gemisch aus AfDlern, Gegen-Demonstranten und Regatta-Betrieb mit Zuschauern zu heikel  („nicht dass noch einer mit den Booten Barrikaden baut“, kommentierte ein WSVer). Also taten wir am Ziel, was sonst streng verboten ist: die Moltke-Brücke durchfahren, weiter in den Humboldthafen neben dem Hauptbahnhof und durch Moabit auf Berlin-Spandauer Schifffahrts-Kanal und Westhafenkanal (Blick auf die drei Hafenbecken und die historischen Gebäude) zurück zum Start. 

Die Veranstalter hatten  kurzfristig improvisieren müssen. Das merkte man natürlich: Es gab Druck auf den Zeitablauf, dadurch z. B einen Kaltstart für die Moorhexe. Eine Behelfs-Versorgung war schnell organisiert mit Grillwürstchen und Büchsenbiere aus einem Hänger unter der Brücke am Start/Ziel. Insgesamt: Hut ab und ein großes Dankeschön, dass der LRV Berlin mit seinen zahlreichen Helfenden aus den Vereinen so umschalten konnte und die Regatta gerettet hat. Da das Wetter ein Einsehen hatte und sich sogar die Sonne zeigte, war vor allem die wohl einmalige Rückfahrt auf für uns neuen Gewässern ein Erlebnis. Immer wieder hielten Boote einfach mal an und die Besatzungen ließen sich die Sonne auf den Bauch scheinen. Die Moorhexe wurde mit einem anderen Vierer im Päckchen liegend beim Austausch geistiger Getränke zwischen den Besatzungen beobachtet. Völlig überflüssig fanden wir den Platzregen, der kurz vor dem Anlanden niederprasselte. Moorhexe hatte sich beim Warten auf einen Anlegeplatz unter die Brücke vorm Start/Ziel retten können, Fango wurde ein Stück weiter weg voll erwischt – die Steuerfrau musste erst die Brille trocknen, bevor sie den Steg erkennen konnte. Verladen wurde dann schon wieder weitgehend trocken, ein Kasten Herri fand sich und auch ein Taschenmesser zum Zurechtsägen der Latten zur Bootsauflage, die doch auf dem Hinweg gepasst hatten und jetzt auf einmal nicht mehr. Noch schnell ein Gruppenbild: Abschluss eines gelungenen Regatta-Ausflugs. Vielen Dank an das HRC-Team für die hilfreiche Kooperation!

 

 

Achter: Torsten Drangmeister, Jan Wiebelitz (HRC), Jürgen Podhajecky, Fabian Demuth (HRC), Odo Schmidt, Michael Kokott (HRC), Benedikt Roberg (HRC), Michel Bonnecke, Steuer: Teresa Mayr; 26:32:25, nur 1:44:28 hinter der im Schnitt 20 Jahre jüngeren Siegermannschaft – alle Achtung!

Team Fango (Masters Mixed): Thorsten Herbst, Arne Bade, Nicole Kuhlmann, Gabi Bonnecke, Steuer:  Dagmar Thürmann 32:48:24.

Team Moorhexe (Masters Männer): Timo Merten, Christian Theis, Frank Siebert, Florian Bergsma, Steuer: Katja Schiweck. 31:18:17. DDT


Weiberwanderfahrt - Frauen-Tagesausfahrt auf dem Stichkanal

Die Damen zog es diesen Herbst wieder nach Hildesheim. Klaudi und Sonja hatten den Hildesheimer Doppel-Achter und ein geselliges Anschlussprogramm organisiert – es passte: neun WSV-Frauen meldeten sich für die Fahrt auf den Stichkanal. Sonja und Dagmar wechselten sich auf dem Steuersitz ab. Dabei waren außerdem Erika, Daria, Gabi, Katja, Petra, Regina und Fahrtenleiterin Klaudia - eine bunt gemischte Crew mit Vielruderinnen und Nicht-so-viel-Ruderinnen, langjährigen und ganz neuen WSV-Frauen, Technik-Stars und Durchhaltekräften. 

Nicht fehlen durfte natürlich der Abstecher in den Hildesheimer Hafen. Es wurde kontrolliert, ob am Lagerhaus immer noch „Feminismus ahoi“ steht – ja, tut es.

Für diesen  1. Oktober war ziemlich schauerliches Wetter mit Regen, konstantem ordentlichen Wind aus südlichen Richtungen (also: Gegenwind auf der Rückfahrt von der Schleuse am Mittellandkanal  bis zum Steg) und Böen über 50 km/h angesagt. „Regen hört spätestens 11.00 Uhr auf und unten auf dem Kanal sind wir durch die hohen Ufer geschützt“,  hatte Daria gehofft. Weitgehend stimmte das erfreulicherweise auch. Im Kahlschlag-Bereich der Schleuse und nachher im Hafen zeigten Wind und Wellen allerdings: da draußen ist durchaus was los. Regenjacken wurden aber nur etwa zehn Minuten lang gebraucht – die Damen konnten sich sogar über sonnige Ruder-Abschnitte freuen. Mit der Hafenexpedition und einer Extra-Runde durch das vorgelagerte Becken kamen auch die 30 Wanderfahrts-Kilometer zusammen. 

Beim Einsetzen des Achters hatte noch Lukas, der Einweiser vom Hildesheimer RC, geholfen. Zurück an Land brachte die Besatzung den GIG-Achter souverän zu neunt mit Hilfe des niedlichen niedrigen Bootswagens, der sogar die Rampe hinunter bis an die Stegkante gefahren werden konnte. Natürlich wurde von der Konstruktion ein Foto gemacht, das wir den WSV-Ingenieuren noch zukommen lassen werden.

Nach dem Putzen von Booten und Besatzung (Duschen wahlweise warm oder kalt) ging es nach Harsum ins Waldgasthaus „Zum Kuckuck“. Wolkenbruch, Donner und Blitze konnten die Ruderinnen dort gemütlich im Warmen und Trockenen sitzend bei deftigem Essen und gehaltvollen Getränken erleben. Mit Petras Neuwasserrunde wurde auf ihre erste Fahrt auf dem Stichkanal und überhaupt auf einen gelungenen Ruderausflug angestoßen. Dann noch schnell im Waldstück hinter Klaudis geparktem Auto die Pilze eingesammelt und ab nach Hause!

DDT

 


Herrenwanderfahrt 2022 - Wenn (B)Engel reisen

Nachdem eine Vorhut die Barke "Hessen" am 29.09.22 in Bonaforth in Empfang genommen und nach Hannoversch Münden bugsiert hatte, konnte die Herrenwanderfahrt am 30.09.22 starten. Eine kleine Schar unbeugsamer Ruderer fand sich „pünktlich“ um 9 Uhr in Bad Karlshafen ein, um dann zusammen in einem Auto zum Start nach Hannoversch Münden zu fahren.

Nach dem Start auf der Fulda beim Mündener Ruderverein kamen bereits nach wenigen Hundert Metern die ersten beiden Highlights: Die Fuldaschleuse und direkt danach der Weserstein mit dem Kuss der beiden Flüsse Werra und Fulda. Die Mannschaft brachte die Barke auf Touren - mit nur einem Zwischenhalt in Gieselwerder erreichten wir gegen Spätnachmittag die Schleuse in Bad Karlshafen. Aufgrund der starken Strömung der Weser wurde hier das ganze Können des Steuermanns benötigt, um die Schleuseneinfahrt zu treffen, ohne an der Schleusenmauer zu zerschellen!

Auch wenn der WSV (fast) jedes Jahr die Weser berudert: In diesem Jahr konnten wir das erste Mal durch die renovierte Schleuse in das historische Hafenbecken fahren!

 

Am nächsten Morgen erwarteten uns Wasser von oben sowie ein paar neue Crewmitglieder. Nachdem die Würfel entschieden hatten, wer den Landdienst übernahm, wurde die Barke erneut durch die Schleuse von Bad Karlshafen zurück auf die Weser gerudert. Der Himmel zeigte ziemlich schnell Erbarmen und das Wetter wurde dann deutlich besser als vorhergesagt. Vorbei an Technologiedenkmälern (Kernkraftwerk Würgassen), begleitet von Reihern und Kormoranen erreichten wir gegen Mittag die Anlegestelle bei Fürstenberg. Dank der wirklich sehr guten Organisation erwartete die Ruderer ein opulentes Mittagsmahl, mit wirklich allem, was das Herz und der Magen begehrten. Sogar ein Grill für die Würstchen war organisiert worden!

Anschließend ging es weiter bis nach Holzminden. Der Landdienst besichtigte unterdessen die Porzellanmanufaktur Fürstenberg (gut, dass wir nur Herren waren) und erfreute sich an Eis und Kaffee in Holzminden. Dort ging es direkt nach dem Anlegen zur Besichtigung des Weltkulturerbes Corvey - ein guter Mix aus Sport und Kultur

 

Wie jeden Morgen spulten auch in Holzminden drei erfahrene Wanderfahrer ihr "Pflichtprogramm" ab und kümmerten sich darum, dass die Landfahrzeuge dort hinkamen, wo sie benötigt wurden – ein organisatorischer Aufwand, der gut durchdacht worden war!

Die restliche Crew durfte entsprechend länger frühstücken :-) Pünktlich gegen 10 Uhr verließ die Barke ihre Anlegestelle beim Ruderclub Holzminden Richtung Hameln. Auch an diesem Tag hatte der Wettergott – entgegen der Vorhersage – Erbarmen mit uns. So ruderten wir weitestgehend trocken bis zum Anleger des Rudervereins Bodenwerder.

Hier wurde das opulente Mahl vom Vortag fortgesetzt. Nach dem Mittag wurde die Fahrt begleitet von kreativen Rudertechniken vorbei an einem weiteren Technologiedenkmal (Kernkraftwerk Grohnde) Richtung Hameln fortgesetzt. Kurz nach dem Anlegen beim Ruder-Verein Weser-Hameln von 1885 gab es in Hameln (der Geburtsstadt unseres Mitglieds Klaus Gratz) eine Stadtführung durch Klaus beginnend am Klütturm. Dort wurde die gesamte Mannschaft Zeuge eines Regenbogens, wie ihn keiner jemals zuvor gesehen hatte - ein wirklich beeindruckendes Naturschauspiel!

 

Am Morgen darauf brach die Mannschaft dann pünktlich vor 10 Uhr (wegen einer anstehenden Regatta beim RV-Weser) mit der Barke Richtung Schleuse Hameln auf. Diese Schleuse war ausreichend breit, so dass es ein entspanntes Durchkommen war. Die weitere Fahrt war von sehr viel flacherer Umgebung gesäumt. Schon am Vortag war anhand der Landschaft aufgefallen, dass wir das Weserbergland zurückgelassen hatten. Das Wesergebirge war die einzige Höhe in einiger Entfernung, die noch zu sehen war.

Am frühen Nachmittag erreichten wir das Erholungsgebiet Doktorsee bei Rinteln. Nach kurzer Hafenrundfahrt vertäuten wir die Barke und begannen mit dem Abriggern.

Eine wirklich schöne Ruderwanderfahrt war zu Ende. 

Nach über 20 Jahren war dies mal wieder eine Wanderfahrt des WSV mit einer Barke (für fast alle Teilnehmer überhaupt die erste Barkenfahrt). Die Fahrt war gemächlich und gemütlich; soviel Kommunikation im Boot gab es bei einer Herrenwanderfahrt noch nie. (Zitat der Fahrtenleitung: „Fast eine Weiberwanderfahrt!“)

Ein großer Dank gebührt Jörn Homann für eine perfekte Planung und Organisation sowie ein echt tolles Erlebnis – DANKE!

 


Wesertour "um Harriersand"

Die Regatta rund um die Stohhauser Plate: ein Highlight in jedem Ruderjahr - bis Corona kam...

Zwei Jahre ohne - sollte es 2022 endlich eine Neuauflage geben? Der NRC entschied sich dagegen, zu unsicher war die Lage am Jahresanfang. Das bedauerten einige WSV-Rudersleute sehr, kommunizierten das auch. So kam es zu einer Einladung vom NRC, gemeinsam die südöstlich der Strohauser Plate gelegene Insel Harriersand - übrigens eine der längsten Flussinseln Europas - zu umrunden. Am 13.08.2022 trafen sich sieben WSVler mit sechs NRClern, um in drei Booten die Tour zu absolvieren. 

Während Dirk mit seiner Liebsten bereits am Vortag im Wohnmobil anreiste und einen Abend an der Weser genießen konnte, fuhren die übrigen fünf am Samstagmorgen los und landeten nach wenigen Kilometern bereits im Stau. Nach ca. 6 km in Schrittgeschwindigkeit konnte der Rest der Strecke dann aber ohne weitere Behinderungen zurückgelegt werden, so dass wir nach einer kleinen Stadtrundfahrt in Nordenham pünktlich um halb 12 am Ziel eintrafen.

Ohne die gewohnte Regattahektik starteten wir in vereinsgemischten Besetzungen. Während zwei Boote die Regattastrecke über die Schweiburg wählten, steuerte Olaf das dritte Boot auf der offenen Weser an der Strohauser Plate vorbei. Dann wurde es interessant, denn die Fahrt durch den Nebenarm der Weser machten die Altwarmbüchener zum ersten Mal. Zwischendurch freuten wir uns über jede Wolke, die die heißen Strahlen der Sonne unterbrachen. Der Weserarm wurde zunehmend schmaler, bis wir schließlich mit Ruder lang unter der Brücke, der einzigen Verbindung zwischen Insel und Festland, hindurchglitten. 

Nachdem die Inselspitze umrundet war, galt es, ein geeignetes Strandstück zum Anlegen zu finden, was zwischen dem dichten Schilf gar nicht so einfach war. Da nur hin und wieder winzige Strandabschnitte zu finden waren, entschied die Besatzung des ersten Bootes, auf der anderen Seite der Weser anzulegen. Hier fand sich sogar eine Stelle mit Eisverkauf/Restauration in der Nähe. Und es gelang, die nachfolgenden Boote auf uns aufmerksam zu machen, so dass wir gemeinsam auf das ablaufende Wasser warten konnten.

Wir genossen ein erfrischendes Bad in der Weser, dösten im Sand bei netten Gesprächen und/oder leckerem Eis, bis wir feststellen konnten, dass das Wasser nun eindeutig Richtung Meer floss. Während ablaufendes Wasser und Fließgeschwindigkeit zwei der Boote zu Höchstgeschwindigkeiten antrieb, verzweifelte die Nordenhamer Neuruderin Ortrud an ihren Skulls, mit denen sie einen Krebs nach dem anderen fing, bis sie endlich entdeckte, dass der Griff sich auf einer Seite aus dem Schaft gelöst hatte und daher das Blatt nicht mehr drehte. So mussten die letzten Kilometer zu dritt gerudert werden und Ortrud konnte die Fahrt untätig genießen. 

Nachdem auch dieses Boot endlich seinen heimatlichen Steg erreicht hatte und alle Boote gereinigt und weggelegt waren, ließen wir bei ein oder zwei Bier noch einmal den Tag Revue passieren, bewunderten Nicoles Kirschenkleid und wurden zu einem Ruderausflug ins Watt eingeladen – das machen wir sicher gerne einmal! Fünf zufriedene Ruderer machten sich mit jeweils 52 Ruderkilometern im Gepäck auf den Heimweg, während unsere Camper noch eine Nacht an der Weser verbringen durften.

Danke an Arne für die Fahrzeugstellung und an Dirk für die Organisation – wir freuen uns auf ein nächstes Mal!
dk 13.08.22


Mittsommer ´22 – Gefunkel auf dem See

Tradition bezeichnet die Weitergabe (das Tradere) von Handlungsmustern. Und so war es natürlich auch wieder im Jahr 2022.  Das traditionelle WSV Mittsommerrudern fand dieses Jahr am 18. Juni 2022 statt. Tradition ist auch, dass die Organisation von Marianne und Jörn übernommen wird. Auch in diesem Jahr haben sich die beiden wieder selbst übertroffen und für eine unvergessliche Stimmung am Bootshaus, auf dem See und beim anschließenden Mitternachtsschmaus gesorgt. Exakt wie im letzten Jahr hatte Jörn auch seinen offensichtlich außergewöhnlich „guten Draht nach oben“ spielen lassen und wir durften in einer lauen, windstillen und warmen Mittsommernacht den Altwarmbüchener See genießen. Weiterhin setzte sich auch dieses Jahr die Tradition fort, dass wir neue Mittsommer-Mitrudernde begrüßen durften, die dann neugierig und gespannt auf die kommenden Dinge warteten.  

Also könnte jetzt dieser Bericht enden mit dem Klassiker aus „Dinner for One“ – „… same procedure as every year …“ – dies würde aber dem netten Abend in keinem Falle gerecht werden.  

  

Und so gab es dann auch kurz nach 21:00 Uhr den traditionellen gelb-blauen Umtrunk zur Begrüßung der 16 Teilnehmer und die Boote wurden eingeteilt. Es machten sich dann vier Boote auf den See mit Fackeln auf dem Heck und wir ruderten der bürgerlichen Dämmerung entgegen. Trotz der einsetzenden Dunkelheit gelang es unseren erfahrenden Steuerleuten hervorragend, die letzten Schwimmer im See zu umfahren, und wir genossen die Abendstimmung bei Windstille.

 

Nach Einbruch der Dunkelheit versammeln sich dann traditionell alle Boote im Bereich vor der Vogelinsel,  Wunderkerzen werden verteilt und das Feuerwerk vorbereitet. Als ob es mit uns abgesprochen wurde, durften wir ein Feuerwerk am Ufer beobachten – vom See aus betrachtet ein sehr gern genossenes Extra.  

Gegen 22:45 Uhr war es dann so weit – das große Gefunkel auf dem See begann … die Wunderkerzen verbreiteten Stimmung und die Boots-Feuerwerke verzauberten den See.  

Hier sei kurz erwähnt, dass das Feuerwerk nicht wie eigentlich immer traditionell von Jörn am 30. Dezember besorgt werden konnte. An dieser Stelle machte die Bundesregierung uns mit den Corona Regeln zum Verkaufsverbot von Klasse 2 Feuerwerk einen Strich durch die Rechnung. Unglücklicherweise fallen sogar die großen Wunderkerzen in diese Kategorie, so dass durchaus ein Risiko bestand, dass unser Traditionsevent ins Wasser fällt. Aber der Beharrlichkeit und guten (internationalen) Vernetzung von Dagmar ist es zu verdanken, dass wir auch an dieser Stelle sagen konnten „… same procedure as every year …“ und wir konnten auch diesen Tagesordnungspunkt erfolgreich und traditionsgemäß abhaken. Dankenswerterweise wurde unser Mittsommerabend durch ein "echtes Feuerwerk" begleitet - irgendwo aus Richtung A2 Center gab es ein richtiges Feuerwerk, das von unseren Wunderkerzen stilvoll ergänzt wurde. 

Im Fackelschein am Steg legten alle Boote sicher an, wurden gereinigt, getrocknet und in der Halle verstaut, denn es wartete unsere wunderschön dekorierte und beleuchtete Terrasse auf uns zum Mitternachtsschmaus des köstlichen Mitbring-Büffets. Bei leckeren Salaten, traditionellem Chlodnik, Datteln in Speck sowie einigen speziellen „hochkonzentrierten Vitamindrinks“ und nettem Klönschnack saßen wir bis in die frühen Morgenstunden zusammen und ließen den gelungenen Abend und die stimmungsvolle Nacht ausklingen.   

FS 18.06.22 


Wanderfahrt durch Westmasuren

Pfingsten mit dem WSV fiel für Klaus und mich aus, da wir uns bereits seit langem für die „Wanderfahrt durch Westmasuren“ bei Lukasz Kazmarek just zu diesem Termin angemeldet hatten. Die 800 km lange Anfahrt überbrückten wir mit einem Zwischenstopp in Poznan (Posen in preußischer Zeit), wo wir am Tag vor Tourbeginn die Gastfreundschaft von Lukasz und seiner Familie exklusiv genießen durften. 

20 Ruderer trafen sich dann am Ausgangsort Grudziadz (Graudenz) an der Weichsel. Fahrtenleiter Lukasz schaltete gleich auf eine seiner Vorlesungen von „Radio Lukasz“ und impfte uns nach dem gemeinsamen Aufriggern gehörigen Respekt vor „Königin Weichsel“ ein. Die Namen seiner Boote (Sturm, Taifun, Wirbelwind, Donner und Monsun) sollten bitte kein Omen sein. Nach 47 km zwischen Buhnen und Sandbänken, Lukasz im Dreier  von Prickel zu Prickel führend vorneweg, landeten wir nach einem ersten sonnigen Tag in Gniew (Mewe). Das erste „ungeduschte Bier“, präsentiert von Papa Gregorz am Anlegesteg hatten wir uns da redlich verdient. 

Täglich mischte Lukasz die Bootsbesatzungen durch und auch die Obleute. Die Zusammenstellung war in diesem Jahr etwas anders als wir es sonst kannten.  2/3 männlich, der Altersdurchschnitt eher unter 50 als über 60, darunter vier polnischsprachige Ruderer, ansonsten aus dem Raum München bis Hannover. 

Durch eine Schleuse ging es am zweiten Tag auf die Nogat. Das Wasser stand ab sofort, der Fluss war viel schmaler und sehr naturbelassen. Wasserschlangen, Biber, Seeadler wurden neben den üblichen tierischen Begleitern wie Schwänen, Fröschen etc. gesichtet, vom Baden wurde aber noch abgeraten. Mit der Marienburg kam die größte Burg Europas als Hinterlassenschaft des Deutschen Ordens in Sicht. Es war Montagabend- weltweit sind Museen geschlossen- doch wir hatten eine Exklusivführung und durften die Riesenburg ohne begleitende Touristenmassen besichtigen. 

Tags drauf ging es über die Nogat und den Jagiellonenkanal bis nach Elblag (Elbing), mit anderthalb Metern unter Null der tiefst gelegene Punkt Polens. Elblag sieht sich in Konkurrenz zum nahe gelegenen Danzig und eifert diesem im Aufbau seiner Innenstadt mit aller Kraft nach, hörten wir bei einer Stadtführung. 

 

Weiter ruderten wir auf dem Elblag Fluss, dann durch ein Moor mit einem 10 km langen zu dreiviertel mit  Seerosen bewachsenen (genannt „grüner Teppich“) Drausensee bis zum Oberlandkanal. Hier erwartete uns die Generalprobe: der erste von fünf Rollbergen! 

Alle, die es noch nicht erlebt haben waren aufgeregt, man kann sich das Befahren der Rollberge mit Ruderbooten nur schwer vorstellen… 

Bei der Wahl, alternativ einen Kanal mit 32 Schleusen für den Transport von Holz vom ostpreußischen Oberland zur Ostsee zu bauen erfand im 19. Jahrhunderts der königlich preußische Baurat Georg Steenke aus Königsberg dieses System der Rollberge. Es galt auf einer Länge von 10 Kilometern mehr als 100 Höhenmeter zu überwinden. Die Boote werden zunächst auf ein auf Rollen fahrendes Gestell, das zunächst unter Wasser und kaum sichtbar ist, gesteuert. Auf einer schiefen Ebene wird das Gestell durch Wasserantrieb und ohne Strom aus dem Wasser gezogen. Auf Schienen fährt man dann gemütlich über den Berg. Motorbootbesatzungen blieben sitzen, wir mussten das Gestell erklimmen. Es wurde deutlich: steuern muss man können, klettern muss man können und eventuell auch schwimmen…

 

Die Generalprobe am ersten Rollberg verlief gut, und so durften wir am nächsten Tag dann gleich vier weitere überwinden und waren zur Mittagszeit Spezialisten. Mehr als 100 Höhenmeter waren geschafft. Es folgte die Seenplatte von Ilawa  und damit Westmasuren mit seinen dunklen Wäldern. Das Gewitter, das uns ereilte, zwang uns zum spontanen Anlegen und wir erlebten eine großartige Gastfreundschaft. 20 tropfnasse Ruderer störten die Gastgeberin keineswegs beim Vorbereiten ihrer Geburtstagsparty, wurden mit Handtüchern und Tee versorgt und durften in Ruhe ein einzigartiges Haus betrachten. Später richteten wir uns in einem mitten in einem masurischen Wald gelegenen Hotel ein, arrangierten uns mit dem landesweiten Treffen der polnischen Förster und genossen den speziellen Lagerfeuerabend mit Lukasz und seiner Wodkaverkostung. 

Nach weiterem Kanal, einer Art Aquädukt über einen See, und herrlichem Bad im einsamen, masurischen Gewässer, danach Durchfahrt durch den längsten polnischen See, den Gerichsee erreichten wir die Zivilisation in der Nähe von Ilawa (Deutsch Eylau). Es war Wochenende, Jetski und Motorflitzer zeigten was sie haben und meinen zu können und waren laut und nervig. Jede Menge Segler bewegten sich gesittet dazwischen, eigentlich ein schönes Bild. Der Wellengang wurde weitgehend künstlich produziert, dennoch schafften wir den letzten Weg der insgesamt 220 km zum am Wasser gelegenen Hotel in Ilawa. Die Boote wurden im Hotelgarten kurzerhand gelagert, abgeriggert, geputzt und verladen, alles in sehr geordneter Manier nach den Anweisungen von Lukasz. Zum Schluss ein weiteres „ungeduschtes Bier“, viele lobende Worte, ein Gruppenfoto und die vielseitigste Wanderfahrt aus Lukasz Programm (meine Meinung) war Geschichte.                                  

Dorothee Gratz, 14.6.2022


Saisoneröffnung und Bootstaufe 2022 - 23. April - fast Normalität

Ein ungläubiges „… ist das wieder ein Stückchen Normalität“ war durchaus zu hören, wenn man sich am 23.04.22 auf dem WSV-Gelände umgehört hat. 

Es war nach zwei turbulenten und ungewöhnlichen „Corona-Jahren“ tatsächlich wieder möglich eine Saisoneröffnung durchzuführen. Bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein haben sich erfreulich viele WSV-Mitglieder auf das Vereinsgelände locken lassen. In guter Tradition war für das leibliche Wohl reichlich gesorgt und alle waren bester Stimmung. Dafür gab es neben dem großartigen Wetter und den netten Gesprächen auch allen Grund, denn wir konnten die Taufe unseres neuen Schmuckstückes in der Rudersparte feiern. 

Aufgrund von vielen großzügigen kleinen und durchaus großen Spenden war es möglich, einen neuen „leichten Doppelzweier“ als Neuboot anzuschaffen. Er wird mit einem durchschnittlichen Gewichtsbereich von 65-75 kg intensiv insbesondere im Jugendtraining eingesetzt. Ein besonderer Dank gilt auch der Sparkasse, denn ohne dieses Engagement wäre es kaum möglich gewesen das Projekt umzusetzen.

Der Filippi F13 ist ein wahres Schmuckstück, an dem wir im Verein für die nächstes Jahrzehnte viel Freude haben werden. Das bis heute namenlose Boot hatte, sozusagen als Weihnachtsgeschenk wenige Tage vor Heiligabend ´21, den in unser Bootshaus gefunden und wartete bis heute auf seinen Namen. Wie der eingerichtete Namensfindungsauswahlausschuss zum Ergebnis gekommen ist, bleibt auch dieses Mal unser Geheimnis. Aber nun hatten unsere Jugendtrainerin Michaela und ihre Tochter endlich das Vergnügen das neue Boot zu taufen. 

Es hört auf den Namen „Flossenflitzer“ und wir wünschen ihm allzeit gute Fahrt und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel.

 

23.04.22 fs

 


Endlich wieder Pfingst-Ruder-Wanderfahrt – und fast wie früher…

Am Südost-Rand von Berlin weitet sich die Dahme vielfach zu kleinen und großen Seen, bevor sie in die Spree fließt. In dieses schöne, abwechslungs- reiche Ruderrevier führte die Pfingstfahrt 2022 der Rudersparte. Zweimal war sie ausgefallen wegen Corona – vom 3. bis zum 7. Juni ging es endlich wieder los.

Das neue Wanderruderwarte-Team hatte für Freitag bis Dienstag einen Tourenplan entwickelt mit dem Ruderverein Sparta Klein Köris als Standort. Fahrtenleiter Jürgen Podhajecky musste von Tag zu Tag neu planen, welche Boote aufgeladen werden sollen. Von 22 zunächst Angemeldeten blieben schließlich 15 Ruderinnen und Ruderer übrig – Krankheiten und andere Widrigkeiten hatten zugeschlagen. Moorvenus, Moorhexe und Fango kamen auf den Hänger, auf das Autodach Podsblitz als Zugabe. Sorgenvoll der Blick des Fahrtenleiters auf die Obleute, die durch die Absagen schwanden. So kamen einige nicht nur zu neuen Steuererfahrungen, sondern auch zum ersten  Obfrau-Einsatz.

Am Freitag wurde zunächst direkt das Bootshaus des RC Königs Wusterhausen angesteuert. Zehn Leute riggerten in der Mittagshitze Hexe und Fango auf und ruderten Richtung Berlin. Nach anderthalb Stunden die Gretchenfrage:  Aus Zeitgründen umkehren oder weiterfahren auf dem möglichen und angepeilten Rundkurs? Ein Glück, dass wir uns für die Rundfahrt entschieden: Auf einem kurzen Stück Oder-Spree-Kanal gab es ein bisschen Schatten und viel Grün am Rande. Der Krossin-See dahinter zeigte sich beschaulich, sogar mit Seerosenflächen, und insgesamt nahm die – generell durchaus erträgliche – Motorbootdichte ab. Schrecksekunde allerdings, als der Hexen-Steuermann erst in letzter Sekunde bemerkte, dass vor ihm die Fango angehalten hatte, und die Mannschaft zu einem Notstopp veranlasste. Alles gut gegangen. Am Verein wurden die Boote in die Wiese gelegt und ohne Hänger ging es nach Klein Köris, Unterkunft beziehen.

Das Gelände des kleinen Vereins liegt idyllisch am Kleinen Köriser See, ein Gebäude bietet als „Wandererheim“ einen Dachboden mit Doppelstockbetten; in einer Reihe von kleinen Nurdachhüttchen gibt es außerdem je zwei Betten mit schmalem Gang dazwischen. Frühstück kann man sich selber machen, Küche und Grill sind da, hatten wir vorher von Raimo aus Klein Köris erfahren. Ein bisschen sollte die Fahrt zurückgehen zu den Wurzeln der Pfingst-Ruderwanderfahrt: Früher wurde gezeltet, statt im Hotel übernachtet!

Es wurde mehr Rückkehr als erwartet: die Küche zum Teil eine Sommerküche, offen nach außen (davor gut Platz, um in einer langen Reihe unseren Frühstückstisch im Freien aufzubauen); der Wasserhahn außen an der Seitenwand des Gebäudes, Abwasch in der Schüssel. Aber alles da: Herd mit Backofen, in einem Küchenraum reichlich Kühlschrankkapazität, Wasserkocher, Kaffeemaschine, Toaster… Der weitere Rundgang über das Gelände zeigte einen separaten Toilettencontainer (alles blitzsauber und gepflegt) und eine eingehegte Badestelle am See mit Holzterrassenboden, Bank und einer Edelstahlleiter in den See. „Da hinten ist ein Waschbecken“, deutete eine unserer Klein-Köriser Gastgeberinnen in die Richtung hinter dem Haupthaus mit Clubraum und Tresen, vor dem ein Grüppchen aus Berlin angereister Vereinsmitglieder saß bei Bier und Bratwurst vom Grill. „Und die Duschen?“ Keine Duschen; die werden nächstes Jahr fertig. Oha – die Erstreaktion reichte von stillem Grinsen bis zum Bedürfnis nach sofortiger Heimfahrt. Aber niemand fuhr. Wir genossen eine traumhafte Idylle vereinfachten Lebens, Flair von früher, bei strahlendem, warmen Wetter mit Sonnenuntergang über dem See, langem, abendlichen Beisammensein in den sommerlichen Nächten, und morgens und nach dem Rudern einem erfrischenden Bad im See. Ein Ausflug am Samstagabend zur Open-Air-Disco nebenan war nur kurz – dann saß man wieder vorm Wandererheim, lange plaudernd bei diversen Getränken. Andie, als Hausmeister beständig vor Ort, leistete den Nachtschwärmern Gesellschaft und erklärte die Geschichte des Vereins. Das faszinierende Gästebuch reicht zurück bis in die Dreißigerjahre – vor allem die frühen Einträge zeigen gekonnte, sorgfältige Zeichnungen und Texte in Schönschrift.  Natürlich waren auch wir gefragt uns zu verewigen, was uns einschließlich einer Zeichnung gelingt.  Und die Ruderei? 

Am Freitag 24 km von Kö Wu über den Zeuthener See bis Schmöckwitz und über ein Stückchen Seddinsee und Oder-Spree-Kanal, Krossinsee und Großen Zug zurück mit zwei Booten. Am Samstag wurde auch die Moorvenus aufgeriggert. Inzwischen war außer Carola, Melanie, Thomas und Katja am Abend zuvor auch Jörn eingetroffen. Leider waren wir etwas spät dran - schon richtig Betrieb an der Schleuse „Neue Mühle“ in Sichtweite vom Ruderverein. Die kleine, alte Schleuse ist als Nadelöhr bekannt. Am Pfingstsamstag merkt man das besonders deutlich. Über eine Stunde stehen wir mit einer Horde Motorboote im Stau. Unruhe, weil die Vierer immer wieder aus dem Fahrwasser der ausfahrenden und in die Warteschleife einfahrenden Motorboote bewegt werden müssen und weil die Sorge besteht, dass sich jemand vordrängelt. Die steigert sich, als drei gerade angekommene Kanus einfahren dürfen. Es stellt sich aber zu unserem Besten heraus: Kanus neben Motorboote gedrängelt, drei WSV-Vierer Seite an Seite dahinter, und los geht die Schleuserei. Im Pack mit einem Boot in der Mitte zu liegen ist eine neue Erfahrung für viele in den WSV-Booten. 

 

Danach können wir ganz entspannt die Dahme hoch über Krüpelsee und Dolgensee zu „Kuddel“ fahren, das Kult- und Traditions-Ausflugslokal der Gegend. Dort sind wir angekündigt und bekommen Liegeplätze für die Boote und Sitzplätze für uns. Tschechisches Bier, Frucht-Lassi, Kartoffelpuffer mit Apfelmus, Suppe, Pellkartoffeln mit Quark und Leinöl, Gulasch – für alle Geschmäcker ist etwas dabei. Weiter geht die Fahrt; bei Prieros biegen wir in die Teupitzer Gewässer ab; durch Schmöldesse und Hölzernen See  erreichen wir nach 26 km im Kleinen Köriser See unser Quartier. Eigentlich sah die Tagesplanung vor, die Boote hinter der Hermsdorfer Schleuse aus dem Wasser zu nehmen, irgendwie einen Transport zum Verein zu organisieren, am nächsten Tag zurückzuschleusen und mit einer Extra-Kurve nach Klein Köris zu fahren. Ein Glück, dass wir uns dieses komplizierte Manöver gespart haben. So konnten wir ohne Zeitdruck entspannt bei Kuddel sitzen, die Fahrt durch enge Passagen und über sich weitende Seen genießen und am Abend gemütlich grillen. 

Am Sonntag wurden die Gewässer in die andere Richtung erkundet, vom Kleinen Köriser See über Kleinen und Großen Moddersee, Schulzensee und Zemminsee zum Teupitzer See, an dessen Ende die befahrbaren Gewässer dann zu Ende sind. Auf hin und zurück 22 km standen einige enge kanalisierte Strecken zwischen den Seen und schmale, niedrige Brückendurchfahrten auf dem Programm. Die haben den erfreulichen Effekt, dass die meisten Motorboote nicht passieren können. Auch am Pfingstsonntag konnte man so mit wenig nervendem Verkehr rudern. Auf dem  Teupitzer See war dann aber umso mehr los. Keine Chance, beim Campingplatz am Ende des Sees anzulegen. Auf der Suche am Ufer entlang nach einer Anlegechance entdeckten wir mit Hilfe freundlicher landseitiger Ratgeber die lange Brücke des Schiffsanlegers Groß Köris  (auf dem See kurvt nämlich ein Ausflugsschiff rum). Zwei Ruderboote passen auf jede Seite; mit ein bisschen Klettern ist man auf der Brücke. Der Achter unserer Klein Köriser Gastgeber liegt schon da. Sie sitzen im Lokal bei deftigem Mittag; wir gehen ins Eiscafé – Schatten, leichtere Kost und schnelleres Wegkommen, denn in Klein-Köris will uns noch unsere ehemalige Ruder-Kilometer-Königin Frauke besuchen und Kuchen mitbringen. Nach dem Bad im See und Kaffee und Kuchen versuchte sich der eine oder die andere noch in Podsblitz auf dem Kleinen Köriser See, unter den Augen vieler Zuschauer, bevor wir mit Frauke und ihrem Mann Bodo nach Groß Köris zum Italiener zum Essen fuhren.

Am Montag ging es dann noch einmal 24 km zu „Kuddel“ und zurück. Thomas und Melanie meisterten dabei ihre Steuereinsätze auf unbekannten, ungewohnten Gewässern.  Nach Rückkehr wurden fix zwei Boote aufgeladen und dann hieß es für einige schon Abschied nehmen. Am Dienstag begleitete Jürgen im Podsblitz die Moorhexe mit Obfrau Regina am Steuer auf einer 17-km-Rundfahrt in den idyllischen Teupitzer Gewässern bis Schwerin – nein: nicht das in MeckPomm, sondern ein kleiner Ort am Schweriner See zwischen Zemminsee und Teupitzer See in Brandenburg.  

Dienstagabend waren alle heil zurück und die Boote abgeladen. Sehr gelungen, diese Pfingstwanderfahrt! Dank an alle, die dazu beigetragen haben! Mit dabei waren unter Jürgens Leitung: Carola, Dagmar, Daria, Erika, Gabi, Jörn, Katja, Klaudi, Matthias, Melanie, Nicole, Regina, Thomas, Ulrich.


Wesermarathon in der Frühlingspause…

Elf Mitglieder der Rudersparte des WSV Altwarmbüchen haben sich am Wochenende vor Ostern mit zwei Booten auf die Weser gewagt. Aufgrund schlechter Wetteraussichten und starker Strömung wurde der alljährliche (Weser)Marathon in diesem Jahr kurzfristig nicht in Bad Soden, sondern erst in Hann. Münden gestartet. So konnten wir ausschlafen und brachen erst am Freitagmittag auf in die südlichste Stadt Niedersachsens. Die Entscheidung für die Fahrtverkürzung erwies sich als gut, da die Umtragestelle unterhalb der alten Werrabrücke nicht hätte genutzt werden können. Somit hätte der erste Abschnitt bereits vorher enden müssen, und ein Transport der Boote per Hänger nach Münden wäre erforderlich gewesen. 

Aufgeriggert wurde – wie schon häufig – neben der Fuldaschleuse. Nach einem kurzen Ausflug in die Altstadt ging es zur ersten Übernachtung nach Lippoldshausen in das schon seit vielen Fahrten bekannte Hotel/Gasthaus Zur Brücke.

Am Samstagmorgen erwies sich der hohe Wasserstand ausnahmsweise mal als positiv, da das Einsetzen der Boote und der Einstieg der Ruderer wesentlich einfacher waren als im vergangenen Herbst bei Niedrigwasser. Auf der gut 50 km langen Ruderetappe war dann bei den Steuerleuten volle Konzentration gefragt: Bei starker Strömung schwammen im Fluss Äste und ganze Baumstämme, von denen mancher den Booten hätte gefährlich werden können. Strömungsbedingt wurden sensationelle Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 20 km/h erreicht. Und zur Freude aller lag der Steg am Ziel beim Campingplatz Beverungen auch tatsächlich im Wasser. Zum Dank für die Möglichkeit der kostenfreien Übernachtung der Boote genoss ein Großteil der Gruppe noch Pommes Frites oder Kuchen bei den holländischen Betreibern.

Von Hagelschauern und Wind durchgefroren, suchte nachmittags ein Teil der Gruppe die Saunaanlage der Kristalltherme in Bad Karlshafen zum Aufwärmen auf, während andere sich die Zeit mit Gesellschaftsspielen vertrieben. Abend versammelten sich wieder alle im portugiesischen Wesergarten zum Essen und Tagesausklang.

Am Sonntag starteten wir bei Sonnenschein mit dem Ziel Bodenwerder. Die Strömung war noch immer sehr stark, nutzbare Stege fanden sich unterwegs fast gar nicht.  Am Wechselpunkt in Holzminden teilte der  Landdienst zum Bedauern aller mit, dass der Steg am Zielort zwar ausgelegt, aber aufgrund des hohen Wasserstandes nicht nutzbar war. Aus diesem Grund entschied die Fahrtenleitung, die Tour an diesem Punkt nach etwas mehr als 80 Ruderkilometern vorzeitig zu beenden.

Sicher waren wohl alle frustriert über die nicht unerhebliche Verkürzung der Fahrt. Unter den gegebenen Voraussetzungen war die Verantwortung der Fahrtenleitung und Obleute jedoch enorm groß, so dass auch angesichts der Zusammensetzung der Gruppe der Fahrtabbruch sicher die richtige Entscheidung war. Es bleibt zu hoffen, dass diese unter einem weniger guten Stern stattgefundene Tour unseren Juniorfahrtenleiter Arne nicht davon abhält, weitere Ruderausflüge zu organisieren.

DK10.04.22

 


Jugendtrainingslager in Bernburg 01.04 bis 04.04

Nach zwei Jahren des ungeduldigen Wartens konnte die Saison 2022 wieder mit einem Trainingslager eingeläutet werden. Kurz nach Schulschluss haben sich alle Teilnehmenden am Freitag im WSV getroffen, um die bereits verladenen Boote nochmals zu sichern und aufzubrechen. Der überraschende Schneefall der Nacht zuvor hatte bereits zu einigen Bedenken über die bevorstehenden Wetterverhältnisse gesorgt. 

Die Trainer- /Sportlerquote fiel in diesem Jahr fast ausgeglichen aus. Teresa, Louisa, Michaela und Odo bildeten die Trainergruppe. Unterstützt wurden sie durch Lini und Janna – dem bereits angelernten Nachwuchs. Von diesen breit gefächerten Fachkenntnissen haben Moritz, Laura, Josi, Alexandra und Hannah in Bernburg besonders profitiert. 

 

Auf der Fahrt wurden erste Energiebomben in Form von Traubenzuckerlollis verteilt. Nicht nur deshalb sind wir schließlich gut im Bernburger Ruderclub e.V. angekommen. 

Freitagabend wurden die Boote dann noch geriggert. Außerdem durfte in diesem Jahr auch das Video über das sichere Rudern auf Binnengewässern nicht fehlen. Besonders beeindruckend sind hier die digitalen Effekte. Nachdem weitere Vorbereitungen getroffen und Fragen geklärt wurden, ging es ins Bett. Tatsächlich haben wir diesmal den Luxus von richtigen Betten genossen. Die Feldbetten blieben zuhause. 

 

Morgens wurden wir um 07:15 Uhr trotz aller Begeisterung geweckt. Anschließend ging es in die Kälte zum Joggen. Wach werden und im besten Fall wieder warm werden bildete hier den Erfolg. Danach wurden die teils eher unbeweglichen Körperteile gedehnt und auf die nächste Einheit vorbereitet.

Aus dem Aufenthaltsraum kam derweilen der erste Duft an Leckereien, welche alle zum Frühstück trieb. Während des Stärkens war wieder genug Kraft für lebhafte Diskussionen. Lebensfragen, wie Sprudel- oder Leitungswasser, Knust, Endstück oder doch Kanten, wurden kontrovers argumentiert. Der Trainernachwuchs stimmte sich mit einer Art Zirkellauf um den Tisch mit ein. Während Lini und Janna ihre Einheit um den Tisch also schon hinter sich gebracht hatten hieß es für den Rest – ab aufs Wasser! 

Das Wassertraining gestaltete sich wechselhaft. Einer und Zweier wurden durchgetauscht und das Wetter bot mal mehr mal weniger Wind. Die Sonne ließ sich auch ab und zu mal blicken. Zwischendurch wurden einige Sportler unfreiwillig auf der Saale geangelt. Sportlern und Anglern gefiel dies nicht.

Neben dem Rudern gab es auch andere Unterhaltungsformen und Beschäftigungsmöglichkeiten. Moritz‘ Papa quälte die Gemüter mit einem kniffeligen Rätsel. Eine Tonspur mit vier gleichzeitig laufenden Liedern, die es zu entschlüsseln galt. Für Musik sorgte auch der Nachwuchs. Ein TipToi – Klick und schon lief das nächste Kinderlied. „Komm lieber Mai“ hatte es Janna besonders angetan. Bei einem abendlichen Spaziergang durch die Bernburger Altstadt wurden die jeweiligen Handykameras ausgiebig getestet. Nachtmodi und andere Belichtungen waren hier von Bedeutung.

 

Ein weiterer sehr wichtiger Teil des Trainingslagers waren die Mahlzeiten. Obwohl dieses Jahr die Männer eine deutliche Minderheit bildeten, wurde ordentlich gefuttert. Einigen konnte das nicht schnell genug gehen, andere unterhielten die Gruppe mit Ausdaueressen – langes und genüssliches Kauen. 

 

Trotz des verkürzten Zeitraums für das Trainingslager bot der letzte Tag noch ein weiteres Highlight - ein schickes Ruderbecken. Wir sind zu viert sowohl mit Skulls als auch einmal mit Riemen gefahren. Obwohl das Gefühl schon eher ungewohnt war, hat es allen Spaß gemacht. Auch das erste Mal Rudern mit Riemen ist allen gut gelungen.

 

Nach einem schönen Trainingslager 2022 mit viel Motivation und Engagement freue ich mich schon auf nächstes Jahr! 

01.04.22 Hannah


Winter- und Frühlingsrudern ... nicht mein Wetter?

ACHTUNG WERBUNG - WSV Altwarmbüchen

In der Zeit zwischen Oktober und März hört man ja immer wieder Stimmen wie: "...ist nicht mein Wetter...", "... ich warte bis es wärmer ist ...", "...ich kann mich nicht aufraffen...", "... im Winter ist mein innerer Schweinehund zu groß..." oder ähnliches. 

Das ist grundsätzlich erst einmal nachvollziehbar, jedoch möchte ich hiermit eine andere Perspektive auf unseren See vermitteln. 

Ein leerer, glatter See in der Abend- oder Morgensonne ist wie eine Energie und gute Laune Druckbetankung. 

Keine Schwimmer, keine Bojen, keine Segler und eine unfaßbare schöne Natur läßt einen wunderbar durch "die dunkle Jahreszeit" kommen. 

 

Also rafft euch auf, nehmt Kontakt auf, verabredet euch, kommt zB Sonntags um 10:30 ans Bootshaus und es geht los ... die aktuellen Trainingszeiten findet ihr -> hier

... es gibt fast keine bessere Zeit im Jahr um zu rudern. Und habt bitte die Sicherheitshinweise aus der Ruderordnung im Hinterkopf ... 

Viel Spaß und ich hoffe wir sehen uns am See.

fs 10.03.22


„Rudern Pur“ – Regatta in Hannover am 05.03.2022

Veranstalter: Hannoverscher Regattaverband HRV e.V. 
Ausrichter: DRC von 1884 e.V. 

 

Der WSV Altwarmbüchen e.V. freut sich, in diesem Frühjahr schon weit vor der Saisoneröffnung „auf Regatta“ unterwegs zu sein. Der HRV rief zur Rudern Pur Regatta und der WSV antwortete mit gleich vier Booten. 
Im GIG 4er meldeten um Steuerfrau Dagmar Thürmann die Ruderer Klaus Gratz, Thorsten Herbst, Michael Franke und Arne Bade.
Im zweiten reinen WSV-Boot gingen unsere SportlerInnen Daria Krupka, Carola Kayser, Melanie Brinkschulte und Jürgen Podhajecky um Steuermann Jörn Homann an den Start. 
Ein weiteres Boot mit WSV-Beteiligung kam als Renngemeinschaft mit dem Hannoverschen Ruderclub zustande. Gemeinsam im Maschseewolf saßen die WSV-Mitglieder Frank Siebert und Walter Ost zusammen mit unseren HRC-FreundInnen Elke Grüne und Johannes Tieck mit Steuerfrau Julia Ost. 
Der WSV-Achter komplettierte die WSV-Flotte in Hannover. Nach zwei kurzfristigen Ausfällen (Corona ist eben leider doch nicht vorbei) retteten Benedikt Roberg (HRC) und Klaus Gratz den Start des „Moorexpress“. Unsere Ruderer Torsten Drangmeister, Dirk Agena, Ersatzmann Benedikt Roberg (HRC), Rene Beele, Kai-M. Lambrecht, Tobias Grüßing, Hanno Homann und Michael Bonnecke wurden von Klaus Gratz über die schnelle Ihme gesteuert. 

 

Diese Ihme sorgte in den Tagen vor der Regatta für reichlich Unruhe, ob denn überhaupt gestartet werden könne. Das Hochwasser, die Auswirkungen der Baustelle an der „Leinewelle“ und die vollen Vorgewässer von Leine und Ihme (Polder Salzderhelden und Harzer Stauseen) bereiteten dem Ausrichter und dem Veranstalter Sorgen. Am Donnerstagabend vor dem Rennen kam die Info: Die Regatta wird gerudert!

Bei sehr guten Wetterverhältnissen bot sich eine super Regattastimmung. Unsere WSV-Boote wasserten beim RV Linden in Höhe des Westschnellweges und mussten somit vor dem eigentlichen Rennen schon einmal gegen die starke Strömung bis an den fast 4 km entfernten Ausgangspunkt für den fliegenden Start fahren. Unsere Renngemeinschaft WSVA & HRC setzte bei Angaria ein und hatte somit einen kürzeren Weg hin zum Start. Ab der Stadionbrücke zählte die Zeit. Die Ihme trug das Wasser mit gut 5 km/h Richtung Herrenhausen. So hatten wir eine schnelle Regatta und anspruchsvolle Situationen für die Steuerleute zu erwarten. 

Hier die Ergebnisse für den WSV:
8+        „ST Klaus“                   11:01 min
4GIG    „ST Julia“                    12:40 min
4GIG    „ST Dagmar“               12:49 min 
4GIG    „ST Jörn“                     13:37 min

Wir bedanken uns ganz herzlich beim HRV und DRC für die Einladung und die Möglichkeit, gleich im Frühjahr eine Regatta mitfahren zu können. Ebenfalls einen riesigen Dank an unsere Freunde von RV Linden für die Gastfreundschaft und die umfassende Bereitstellung der Ressourcen ihres Vereinsheims. Wir freuen uns schon sehr auf den HEAD 25 in diesem Jahr. Hoffen wir, dass die Jubiläumsregatta im September starten kann. 

kml 05.03.22


Neujahrssiebener – 9. Januar 2022

Flexibilität, Wetterfestigkeit und Spaß statt des traditionellen Neujahrsachter-Ruderns mit anschließendem Sektempfang, so lief das im Jahr zweieinhalb der Pandemie. Höchstens 10 Leute durften sich treffen, also war eine Alternativveranstaltung mit Getränk enund Häppchen im Boot (und notfalls einem letztes Glas im Steh’n vor oder in der Bootshalle) angedacht. Das lockte aber kaum jemanden hinter dem Ofen hervor bzw. in den angekündigten Regen hinaus, bis Arne rundappte, dass um 10.30 Uhr der Regen aufhört. Das stimmte leider nur unter der Terrasse vor’m Vereinshaus, drumherum regnete es Strippen. Neun Ruderwillige beschlossen: wir machen’s halt andersherum. Erst wurde Kaffee gekocht und der vom Treffen der Vereine übrig gebliebene Sekt zusammen mit dem vorsichtshalber mitgebrachten Proviant (Kuchen und herzhafte Häppchen) in heiterer Runde konsumiert. Dann kam Doro mit einem Topf Sauerkrautsuppe. Vor der Suppe musste was getan werden! Und der Regen ließ nach! Also: drei Spaziergängerinnen eine Runde um den See, sieben Rudernde in Moorwalzer und Beluga zwei Runden über den See, dann kam die heiße Suppe gerade recht, um dem wieder stärker einsetzenden Regen von drinnen zuzuschauen. Ein richtiges Neujahrsrudern – das Wetter hat ja Anfang Januar meistens eine Überraschung bereit. Alle, die dabei waren, hatten ihren Spaß.


Unser Weihnachtsgeschenk – der neue Rennzweier ist da!

Pünktlich vor Weihnachten war es soweit: am 20. Dezember wurde der neue leichte Rennzweier angeliefert. Es wurde dann doch Nachmittag, bis der Bootshänger der „ruderwerkstatt“ eintraf und sich eine erwartungsvolle kleine Rudergemeinde ans Auspacken machen konnte. Den ersten Schnitt in die Verpackung durfte die Ruderwartin machen. Danach waren die Fachleute an der Reihe, die Ausleger zu montieren und unter Odos Leitung die Dollen einzumessen. Die Finger wurden ordentlich steif dabei – es war bitterkalt. Das hinderte aber nicht daran, ab und zu verträumt und begeistert über das nagelneue, schnittige Boot zu streicheln. Leider war es dunkel geworden, bis alles soweit fertig war, dass man hätte rudern können. So wurde das noch namenlose Boot jungfräulich auf seinen Platz in der Bootshalle gelegt und die Neuerwerbung beim Anstoßen mit heißem Apfelpunsch gewürdigt.

Weihnachten und die Witterung (Eis auf dem See) verhinderten dann beinahe, dass das neue Schmuckstück noch im Jahr 2021 aufs Wasser kam. Nur beinahe! Sylvester weihten die Jugendtrainerinnen Michaela und Teresa den Zweier für „relative Leichtgewichte“  ein. 

Eine ganze Reihe Jugendliche und Erwachsene freuen sich darauf, dass es dann endlich mit regelmäßigem Rennzweier-Training losgehen kann, ohne Beeinträchtigung durch Wind, Wellen, Eis und Kälte. Und sie haben auch etwas dafür getan: die Spenden von Eltern und Aktiven aus dem Jugend- und Erwachsenenbereich, zusammen mit der Förderung durch die Sparkassen-Sportsfonds Hannover, haben es möglich gemacht, das neue Boot zu beschaffen. Allen Spenderinnen, Spendern und Fördernden noch einmal herzlichen Dank!

Nun muss noch ein Name gefunden werden. Aber das wird bis zur feierlichen Taufe, die für die Saisoneröffnung am 23. April angesetzt ist und hoffentlich wie geplant stattfinden kann, sicher gelingen.

DT 08.01.22